Eging/Neuhaus am Inn. 753 Mal stand sie seit 2001 solo auf der Bühne. "Proud Mary" und "Me and Bobby McGee" sind die Lieder, die sie am meisten spielte. Typisch für sie: die raue Stimme, die unkomplizierte Art, auf Country- und Bikertreffen das Publikum einzubinden – und nicht zuletzt: eine Figur, die taugt für enge Jeans.
Heuer wird Sängerin und Gitarristin Gitty Fischer, die aus Neuhaus am Inn stammt, 40 Jahre alt. Nach 20 Jahren auf der Bühne, mit Band und allein, nimmt sie am morgigen Freitag um 19 Uhr beim Harley-Treffen in Pullman City ihren Hut. "Es war wunderschön", sagt sie dankbar zum Abschied. Wie in Pullman City alles anfing, warum sie aufhört und was sie vorhat, erzählt sie im Interview.
Das Publikum auf den Festivals liebt dich, warum machst Du nicht weiter?
Gitty Fischer: Meine Stimmbänder sind sehr angeschlagen, und mir fehlt die Freizeit. Ich habe die Musik 20 Jahre extrem betrieben, und das neben meinem Job in der Kreditabteilung der BayWa. Ich hatte mir vorgenommen, nicht erst aufzuhören, wenn die Leute mich nicht mehr hören wollen. 2011 spielte ich schon mit dem Gedanken, doch dann bekam ich wieder Lust und machte weiter. Allerdings mit weniger Auftritten.
Wie fühlt es sich an, nicht mehr so im Rampenlicht zu stehen?
Gitty Fischer: Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, darauf zu verzichten. Ich habe es gebraucht, Vollgas unterwegs zu sein. Jetzt mag ich auf einmal lieber im Garten sein. Ich bin ganz anders geworden. Seit vier Jahren habe ich einen Partner, wir haben geheiratet und vor drei Jahren ein Haus in Kirchroth gebaut.
Was waren die Highlights Deiner Zeit als Sängerin?
Gitty Fischer: Das waren die Anfänge in Pullman City, das Biker-Festival am Faaker See in Kärnten und die Auftritte mit der Saragossa-Band. Zu der Zeit, als Pullman City gebaut wurde, spielte ich in einer Band und lernte die Westernstadt-Manager kennen. Sie engagierten uns als Hausband. Später löste sich die Band auf. Einmal war ich dann als Gast in Pullman City. Ich wurde gefragt, ob ich nicht kurzfristig aushelfen könne. Also fuhr ich heim, holte meine Gitarre und stieg auf die Bühne. Gefühlt war es katastrophal. Aber den Leuten hat es gefallen. Das war der Beginn meiner Solokarriere. Ich nannte mich Pullman Gitty und spezialsierte mich auf Country Musik. In die Bikerszene bin auch über Pullman City gerutscht.
Du hast auch eine Harley...
Gitty Fischer: Vor einigen Jahren machte ich den Motorrad-Führerschein und dachte mir, eine Harley kaufst du dir dann, wenn du mit den Auftritten aufhörst. Aber kaum hatte ich den Führerschein, musste ich natürlich gleich eine Harley haben. Ein paar Mal bin ich mit ihr sogar zu Auftritten gefahren.
Wie geht es nach deinem letzten Auftritt weiter? Hängst du die Gitarre an den Nagel?
Gitty Fischer: Ich werde immer Musikerin bleiben und Gitarre spielen. Nur das Singen kostet mich unheimlich viel Kraft. Ich habe ganz schön Respekt vor meinem letzten Auftritt in Pullman City, wo alles begann. Das Lampenfieber ist bei mir immer extrem, ich bin dann vor lauter Nervosität kaum mehr ansprechbar.Nach den ersten beiden Liedern ist aber alles gut. Das Tolle ist, dass ich vom Publikum auch unwahrscheinlich viel Power bekomme. Da werden Kräfte frei, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. Ein anderes Hobby ist für mich die Fotografie: Ich mache am liebsten Porträts und Fotos in der Natur und will mich hier auch weiterbilden.
− kus
VERLOSUNGDie PNP verlost dreimal je zwei Karten. Senden Sie bis heute, 11 Uhr, eine SMS mit dem Text pnp ticket pullman an die Nummer 52020 (0,49 Euro pro SMS, keine Vorwahl). Bitte hinter "dem Lösungswort nach einem Leerzeichen Namen und Wohnort angeben. Sie können an der Verlosung auch telefonisch teilnehmen. Wählen Sie dazu die Nummer 0137/808400993 (0,50 Euro pro Anruf/mobil ggf. abweichend). Die Namen der Gewinner werden am Freitag veröffentlicht.
