Bernried
Ein klitzekleines Ersatz-Dorffest

19.08.2020 | Stand 19.08.2020, 19:00 Uhr

Pfarrer Godehardt Wallner (l.) richtete seinen Willkommensgruß an die Besucher, vor allem an Staatsminister Bernd Sibler mit Ehefrau Michaela und Sohn Benedikt, stellvertretenden Landrat Eugen Gegenfurtner und zweite Bürgermeisterin Johanna Gegenfurtner. −Foto: Peschl

"Beim Bernrieder Dorffest feiert der halbe Landkreis", "Viel Gaudi beim schönsten Dorffest Bayerns" oder "Bernried auf dem Gipfel der Festlichkeiten" – so, oder so ähnlich lauten seit 39 Jahren die Überschriften zu den Berichten aus Bernried. Heuer, beim 40. Dorffest, wollte man eigentlich nochmal eins draufsetzen und so richtig "g’scheit feiern". Riesengroß deshalb natürlich die Enttäuschung, dass das viertägige Fest wegen Corona ausfallen musste.

Lange Gesichter gab es beim Dorffest-Ausschuss, bei den ausrichtenden Vereinen, der Dorfgemeinschaft, bei Bürgermeister Stefan Achatz, der dazu jedes Jahr seine Kollegen mit Gemeinderäten einlädt, und natürlich auch bei den vielen, vielen Gästen. Pfarrer Godehardt Wallner hat sich wieder einmal als guter Seelsorger erwiesen und gemeinsam mit Manuel Gihl und dem Dorffest-Ausschuss einen Gottesdienst vor dem Museumsstadl initiiert. Die örtlichen Vereine waren mit dabei.

Anschließend trafen sich Ehrengäste, kleine Abordnungen der ausrichtenden Vereine sowie etliche überzeugte Dorffest-Freunde auf der Terrasse des Gasthauses Winterl. Bei einem gemeinsamen Essen mit den bekannten Dorffest-Schmankerln und zünftiger Blasmusik der "Wolfsteiner Musikanten" konnten sie sich wenigstens für ein paar Stunden über ein klitzekleines Ersatz-Dorffest freuen.

Ein herzliches Willkommen hat Pfarrer Wallner zu Beginn des Gottesdienstes an Staatsminister Bernd Sibler mit Ehefrau Michaela und Sohn Benedikt gerichtet, an stellvertretenden Landrat Eugen Gegenfurtner und zweite Bürgermeisterin Johanna Gegenfurtner. Der Kirchenchor bot unter der Leitung und musikalischen Begleitung von Katharina Schötz eine beeindruckend schöne Gestaltung.

Im Buch des Propheten Jesaja sei klar gezeigt worden, so Pfarrer Wallner in seiner Predigt, was das Bewusstsein der gläubigen Juden zur Zeit Jesu war: Das Heil, die Rettung komme von Gott. Heil, das bedeute ganz konkret, dass es einem gut geht, dass man schon in diesem Leben mit Krankheit, Leid und Tod, aber auch mit allem anderen fertig werde. Alle Menschen müssten zum Berg des Herrn gehen, um es zu erbitten. Jetzt sei man aber nicht zum Berg gekommen, sondern in die Nähe eines Baches, um sich von ihm stärken zu lassen, um die Zeit, die man gerade erlebe, gut überstehen zu können.

Minister Bernd Sibler lobte in seinem Grußwort Pfarrer Wallner, der es immer wieder schaffe, die Menschen zusammenzubringen. Ebenso freue er sich über den großen Zusammenhalt der Bernrieder Dorfgemeinschaft.

− anp