So viele glückliche Kindergesichter sieht man im Passauer Theater nicht alle Tage. Fast jedes hätte gerne mit dem Bär Balu geknuddelt oder mit den Affen um die Wette gequietscht.
Rudyard Kiplings "Das Dschungelbuch" hatte am Sonntagnachmittag in Passau Premiere. Peter Oberdorf inszenierte das Stückschwungvoll; Beata Kornotowska sorgte für die tolle Ausstattung. Die musikalische Einstudierung – mit bekannten Liedern aus dem Disney-Film – lag in den Händen von Bernd Meyer.
Seit vielen Jahren bringt das Landestheater Niederbayern erfolgreiche Produktionen für Kinder heraus. Die funktionieren auch deshalb so gut, weil sie professionell wie das Theater für Erwachsene gemacht sind. Beim "Dschungelbuch" passt einfach alles. Ein knallbuntes Bühnenbild, bei dem auch durch die Lichtregie Akzente gesetzt werden. Verschiedene Spielebenen, bunte Seile, die wie Lianen wirken und versetzt werden können – ja und schließlich die Häuser der Menschen, wohin Mowgli zurückkehrt. Höchst originell sind die Kostüme, die jeweils die Tierfigur andeuten, aber nicht naturalistisch umkleiden. Die schöne Kaa im Glitzer-Schuppenkleid, der elegante Panther im noblen Schwarz, die Wölfe in gediegenem Grau und der böse Shir Kan in schillernder Montur. Das größte Kapital dieser Inszenierung ist das spielfreudige Ensemble. Die Lieblinge der kleinen waren eindeutig Balu, der Bär, und King Louie, der Affe. Julian Niedermeier spielt den Bären, der alles mit Gemütlichkeit macht, einfach süß und supercool . . .
Wieder am 27.1. um 14 und 16 Uhr und am 17.2. um 16 Uhr.
Mehr zum Thema lesen Sie am 22. Januar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.
