Landau
Ein Gemeinschaftsprojekt

Landauer Josefskapelle feiert am 19. März Partozinium – Kirchlein ist gut 20 Jahre alt

14.03.2021 | Stand 21.09.2023, 6:59 Uhr
Ludwig Stich

Kleine aber wunderschön: Die Josefskapelle. −Foto: Stich

Ein wunderschönes sakrales Baudenkmal entstand vor etwas mehr als 20 Jahren, nämlich die Landauer Josefskapelle. Der damalige Initiator Toni Waas und die Kapellenbauer hatten für die Kapelle einen passenden Platz ausgesucht, nämlich direkt neben dem Bockerlbahnradweg.

Die Kapelle lädt viele Radler und Wanderer ein, zu beten, inne zu halten. In einem aufliegenden Buch können gläubige Menschen ihr Anliegen eintragen. Viele Worte des Dankes sind darin vermerkt. Ein besonderer Ort, inmitten der Natur.

Die Kapelle ist dem Hl. Josef geweiht. Bereits seit 1621 ist der Josefstag Bestandsteil im römischen Kalender. Papst Pius IX. ernannte Joseph 1870 zum Patron der ganzen katholischen Kirche. In Bayern war der Josefitag bis 1968 ein Feiertag. Bis heute ist Joseph weltweit ein beliebter Vorname, im deutschen Sprachraum als Sepp, Josef, Seppi, Jupp, Beppo, Joop oder Joschka, aber auch als Josefa, Josefine, Finerl oder Fine.

Gebaut wurde die Landauer Kapelle 1999. Anton Waas, der inzwischen verstorben ist, initiierte den Bau. Er, seine Frau Helga und freiwillige Helfer konnten durch viel Eigenleistung, Spenden und die Unterstützung zahlreicher Firmen erreichen, dass es zum Bau der Kapelle kam. Durch die Auflösung einer andere Kapelle konnte der Herz-Jesu-Altar erworben werden. Mit Bürgermeister Dr. Steininger und Josef Brunner und dem Stadtrat einigte man sich dann. Stadtbaumeister Franz Hartl zeichnete den Plan kostenlos. Nach der Baugenehmigung wurden am 19. Dezember 1999 Spendenbriefe versandt. Der Spendenaufruf hatte sich gelohnt, es kamen 18500 Mark zusammen. Im März 2000 wurde der Kapellenbau mit den Erdarbeiten begonnen.

Die Anwaltskanzlei Brückner und Moosmeier unterstützte die Anfangsaktionen nochmals mit Spendenbriefen, das Kapital erhöhte sich auf 40000 Mark. Toni Waas hatte zwischenzeitlich einige freiwillige Helfer gefunden, darunter auch Bauhofleiter Moser, der gute Verbindungen zu Stadtverwaltung und Bauhof pflegte. Die Begeisterung war groß und schnell wuchs das Bauwerk.

Von Alfons Brunner stammen der Glockenstuhl und die Idee einer Zisterne, die ein Jahr später entstanden ist. Der Kreuzweg stammt aus der Zeholfinger Pfarrkirche. Mit dem Porsche-Bulldog von Toni Waas lieferten sich die Arbeiter selbst das Wasser in einem Fass. Nach dem Einzug war schnell klar, dass Wasser immer benötigt wird. Zum Gießen der Außenanlagen, sauber machen und für den Blumenschmuck. Die Kapellenbauer waren fleißig am Werk und brachten Arbeitskraft und Ideen ein. Im September 2000 war das Bauwerk vollendet.

Als Kapellenbauer sind aufgezeichnet: Konrad Ächter, Max Bauer, Albert Boldinger, Alfons Brunner, Hans Hackl, Hans Hafner, Ferry Hartl, Michael Haunfellner, Hans Hobmaier, Josef Hofbauer, Georg Moser, Franz Obermaier, Ludwig Peisl, Willi Schätz, Helmut Schrettenbrunner, Albert Schwimmbeck, Hermann Steinbeißer, Toni Waas, Rupert Zorn. Zwischenzeitlich sind bereits einige der Kapellenbauer verstorben.

2020 feierte die Kapelle ihr 20-jähriges Bestehen. Zum 10-jährigen Bestehen, 2010, wurde eine Jubiläumsmünze geprägt, die den Kapellenbauern und den Idealisten, die das kleine Gotteshaus erbauten, gewidmet wurde.