Derb und ungeschminkt geht es beim politischen Aschermittwoch meist zu. In Teisendorf (Landkreis Berchtesgadener Land) gelegentlich auch schlüpfrig. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber diskutierte gerade beim CSU-Agrarstammtisch so schön mit den Bauern über Gülle und Ferkelkastration, da hüpfte ein Mann hinter dem Vorhang auf der Bühne hervor. Anstatt der "politischen Keule" schwang der Unbekannte jedoch etwas anderes. Wie Gott ihn schuf, präsentierte er sich dem Publikum im Gasthaus "Alte Post", maskiert mit einem blauen Müllsack – oberhalb der Gürtellinie.
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So schnell der Flitzer auftauchte, so schnell war er auch schon wieder verschwunden. Die Besucher reagierten teils belustigt, teils erbost, keiner jedoch so geistesgegenwärtig, um im Moment der nackten Tatsachen die Kamera zu zücken. Mit Humor reagierte Michaela Kaniber: "Ich dachte, der Fasching ist vorbei."
Einen politischen Hintergrund schließt die Polizei in Freilassing nach aktuellem Stand der Ermittlungen aus. Es habe sich wohl eher um einen dummen Streich gehandelt, befeuert durch Alkohol. Von Amts wegen fahndet sie nach dem Mann wegen einer "exhibitionistischen Handlung". Ohne ins Detail zu gehen, aber mit einem gewissen Amüsement zeigt sich Inspektionsleiter Gerhard Huber zuversichtlich, den Müll-Sack-Mann bald zu erwischen. Im Gegensatz zum Flitzer hält er sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt.
