Kulturwochen Hauzenberg
Ein Fest: Mnozil Brass mit "Cirque" in Hauzenberg

04.07.2017 | Stand 20.09.2023, 0:14 Uhr

Inzwischen ein Klassiker des Mnozil-Brass-Repertoires: "I’m Just A Lonely Boy", gespielt mit zwei Händen und zwei Füßen von Leonhard Paul (sitzend in der Mitte), der Rest der Band braucht nur ein bisschen blasen und sich in dekorativ Pose stellen. − Foto: Reinhold Korbl

Mnozil, das war mal ein Wirtshaus im ersten Wiener Bezirk, in dem sich Studenten der Musikuniversität zum Stammtisch trafen. Mnozil Brass ist das dort entstandene Bläserseptett, dem 25 Jahre nach seiner Gründung ein derart herrlicher Ruf vorauseilt, dass es schwer ist, überhaupt Karten zu bekommen. Den Kulturwochen Hauzenberg ist mit dem Engagement des Ensembles ein Volltreffer gelungen. Ausverkauftes Haus sowieso am Montag in der Adalbert-Stifter-Halle. Und ein triumphaler Abend, der sein Publikum erfrischt, belebt, schwerst erheitert und bereichert hat.

"Cirque" heißt das neue Programm des Septetts, das auf Tuba, Posaunen und Trompeten die Musikgeschichte zum Tanzen bringt. Franz Liszt, Richard Strauss, John Williams’ Star-Wars-Fanfaren, jede Nummer ist eine Reminiszenz, man könnte ein Quiz draus machen: Wer erkennt die meisten musikalischen Zitate? Ohne ein Wort zu sprechen kleiden sie ihre Musik in Bilder und Geschichten aus der Zirkuswelt: Da bedient einer ein imaginäres lädiertes Grammofon, die Band gestaltet das Leiern, Beschleunigen, Springen der Platte, den quietschenden Arm beim Nadelaufsetzen. Wie musikalisch-szenisches Kino, ständig zum laut Loslachen. Und manchmal auch zum Tränenwischen: Der traurige Clown, der einmal den Zauberer geben möchte – und scheitert – ist die anrührendste Clownnummer, die sich nur denken lässt.
Die nächsten Konzerte in der Region: 1. Oktober Burghausen, 21. Oktober Salzburg, nächstes Jahr am 7.Juli in Deggendorf.

Die ausführliche Kritik lesen Sie am 5. Juli im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.