Passau
Ehret-Grundstück: Vertrag ist unterzeichnet

25.08.2020 | Stand 21.09.2023, 0:15 Uhr

Schon im März wurde nach jahrzehntelangem Streit und Verhandlungen bekannt: Die frühere Spedition Ehret verkauft den Firmensitz an den Freistaat Bayern. Dieser liegt wie eine Insel inmitten des Uni-Geländes und verhindert, dass sich diese dort vergrößern kann, wo es am logischsten wäre. Nun wurde der Vertrag unterschrieben. −Foto: Archiv Jäger

Der Freistaat hat das sogenannte Ehret-Grundstück in der Inn-straße für den Ausbau der Universität Passau erworben. Am Dienstag unterzeichnete die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) den Kaufvertrag, wie Wissenschaftsminister Bernd Sibler in einer Pressemitteilung bekanntgab. Er sieht das Grundstücksgeschäft als "einen sehr wichtigen Schritt der Universität Passau in Richtung Zukunft"

"Mit dem Erwerb des Ehret-Geländes können wir eine langjährige Grundstückslücke innerhalb des Campus schließen. Diese Fläche ist für die strategische Erweiterung sehr wertvoll. Ich freue mich sehr, dass die Erwerbsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Herzlichen Dank an alle, die das ermöglicht und begleitet haben. Damit bringen wir die Weiterentwicklung der Universität entscheidend voran", äußert sich Sibler zum Abschluss der Verhandlungen. Bauministerin Kerstin Schreyer verweist auf die jahrzehntelangen Ankaufbemühungen um das "Inselgrundstück", das nun zur Arrondierung erworben werden konnte.

Das Grundstück der früheren Ernst Ehret KG Spedition ist ein Fremdkörper am Unigelände, eingerahmt vom Sportzentrum, dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, der Fakultät für Informatik und Mathematik sowie der Juristischen Fakultät. Geplant ist, hier auf einer Nutzfläche von rund 2200 Quadratmetern ein neues bauliches Zentrum entlang des Leitthemas "Digitalisierung, vernetzte Gesellschaft und (Internet)kulturen" zu schaffen; das bestehende Gebäude wird dafür abgerissen. Auf dem Gelände soll das Passau International Center for Advanced Interdisciplinary Studies (PICAIS), der wissenschaftliche Think Tank der Universität Passau, eingerichtet werden. Sibler spricht von "organisatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für interdisziplinäre Spitzenforschung auf höchstem Niveau", von einem "zentralen Ort der Begegnung und des Austauschs".

Von einem "großartigen Tag für die Entwicklung der Universität" spricht MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler – und von einem Jahrzehnt intensiver Bemühungen um das frühere Speditionsgelände. Auf seiner politischen Wunschliste habe das Projekt immer einen der Spitzenplätze eingenommen. Stetiges Bitten und Nachfragen, das Ringen um eine einvernehmliche Lösung für das Areal im "Herze der Universität" , hatte vor knapp zwei Jahren den entscheidenden Durchbruch: Gerhard Waschler brachte Vertreter des Ministeriums mit den Töchtern des vier Jahre zuvor verstorbenen Firmengründers Ernst Ehret zusammen. Im März 2020 vermeldete das Ministerium, dass die Einigung geschafft sei, Der damals hergestellte Konsens mündete nun in eine rechtskräftige Unterschrift.

− red/lam