Büchlberg
Eduard "Ewadl" Schuster ist mit 101 Jahren gestorben

12.06.2020 | Stand 20.09.2023, 2:38 Uhr

Mit 101 Jahren noch tatendurstig, so kannte man Eduard Schuster und so kam er Anfang Juni auch noch auf den Büchlberger Aussichtsturm. Am Donnerstag ist er verstorben. −Foto: Heisl

"I möcht’ schon noch a Zeit da bleib’n", meinte Eduard Schuster an seinem 100. Geburtstag mit einem Schmunzeln im Gesicht. Am Fronleichnamstag, gut ein Jahr später, starb der älteste Gemeindebürger Büchlbergs (Landkreis Passau) im Alter von 101 Jahren. Neun Tage vorher wurde dem "Ewadl", wie ihn Freunde nannten, noch sein größter Wunsch erfüllt: Er durfte auf den neuen Aussichtsturm.

Am 27. Februar 1919 geboren, ist Eduard Schuster in Gutwiesen zusammen mit fünf Geschwistern auf dem elterlichen Hof aufgewachsen. Im Zweiten Weltkrieg diente er in der Kriegsmarine und wurde mit seinem Verband an die Adria abkommandiert. Als 26-Jähriger erlebte er dort das Kriegsende und verbrachte vier Jahre in Gefangenschaft.

Beruflich zog es ihn später zur Flurbereinigung, wo er als Wegebaumeister sein diplomatisches Geschick einbringen konnte. Zusammen mit seiner Frau war er bei "Urlaub auf dem Bauernhof" ein wahrer Pionier. Jahrzehntelang war er Mitglied im Tourismusverein, lange Zeit als 2. Vorstand. Er sei stets ein Ideengeber gewesen, lobt der langjährige Bürgermeister Norbert Marold.

Der jetzige Bürgermeister Josef Hasenöhrl war es, der Schuster seinen Herzenswunsch erfüllte, nämlich "noch auffi auf den Turm". Am 2. Juni dieses Jahres war es so weit. Beim Geburtstagsratsch zum 101. im Februar hatte Ewadl noch verschmitzt gemeint: "Wenn i da drob’n bin, dann bin i dem Herrgott näher." Nicht einmal zehn Tage später ging Eduard Schuster jetzt ganz zu seinem Herrgott, zu dem er immer eine besonders gute Beziehung hatte.

− sl

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