Seit Freitagabend
Dult is‘ in Landshut: „Die Hütte hat gebrannt“

02.05.2022 | Stand 03.05.2022, 14:48 Uhr

Die Schreie werden laut beim „Mr. Gravity“. −Fotos: V. Bayer

Von Veronika Bayer

„Ozapft is!“, hieß es am Freitagabend im Festzelt Widmann auf der Grieserwiese in Landshut, als Oberbürgermeister Alexander Putz nach drei Schlägen die Frühjahrsdult eröffnete. Zwei Jahre lang hatte es wegen Corona keine Dult mehr gegeben.



Die Spannung steigt mit den sich verdichtenden Menschenströmen, die am Freitagabend zur Festwiese unterwegs sind. Das Wetter lädt ein, unter blauem Himmel strahlt die Sonne. „Endlich wieder andere treffen“, heißt es von lachenden Besuchern, „Spaß haben“ und „mit der Familie rauskommen“. Und dann ist man da, zwischen glitzernden Ballons, dem Duft von gebrannten Mandeln, Zuckerwatte, Steckerlfisch, während die Musik die altbekannte Aufregung und Vorfreude schürt: Ja, es ist wieder Volksfest. Viele Fahrgeschäfte sind früh schon gut besucht. Dort, wo es mehr Action gibt, versammeln sich Zuschauer, denen der Fahrtwind entgegenweht. Viele Mädels zeigen sich in Dirndl, die Jungs in Lederhosen, „weil’s chic ist“ oder „weil’s dazu gehört“, heißt es.

9,90 Euro kostet die Maß

Volksfeststimmung herrschte auch in den Bierzelten, schon vor 18 Uhr zeigt sich Hochbetrieb an den Tischen. Bedienungen schwirren durch die Reihen, die Akustik ist laut, die Schlange vor den Biermarken lang. 9,90 kostet die Maß.

Nach 18 Uhr ist es endlich soweit. Oberbürgermeister Alexander Putz eröffnet die Dult beim traditionellen Bieranstich. Drei Schläge braucht’s, dann spritzt der Gerstensaft – schnell ging’s. Danach geht die erste Runde an die Umstehenden und man stößt gemeinsam an.

Horst Heppenheimer, Sprecher der Marktkaufleute und Schausteller, freut sich insgesamt über ein schönes erstes Dultwochenende: „Sehr, sehr, sehr gut“ sei es nicht nur Freitag, sondern auch Samstag und Sonntag gelaufen, sagt Heppenheimer: „Die Hütte hat gebrannt“. Wirklich froh sei man, dass nach zwei Jahren wieder Dult ist. „Die Stimmung ist super gewesen, man merkt den Leuten einfach an, dass sie wieder raus wollen“.

Donnerstag ist Familientag mit halben Preisen an den Fahrgeschäften. „Am Mittwoch werden ukrainischen Flüchtlingskinder aus den Heimen zu einer kleinen Brotzeit eingeladen und dürfen Fahrgeschäfte kostenlos fahren, um ihnen eine kleine Freude zu machen“, so Horst Heppenheimer.

Ein positives Zwischenfazit zieht auch Stefan Wimmer vom Ordnungsamt der Stadt Landshut zum ersten Dultwochenende. Einen sehr großen Besucherandrang habe es gegeben mit gut gefüllten Festzelten, Biergärten und Fahrgeschäften. Die Bars in den Festzelten sowie das Weißbierkarussell in der Festhalle Schmidt würden sehr gut angenommen werden. „Man merkt, dass die Besucher wieder Lust haben, eine Großveranstaltung wie die Dult zu besuchen“, so Wimmer. Zudem sei das von vielen im Vorfeld befürchtete Verkehrschaos aufgrund der Kupfereck-Sanierung ausgeblieben.