"Drent und herent – Dialekte und Brauchtum im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet", lautete das Thema beim Erzählcafé im Seniorenzentrum der Stadt.
Gerti Stinglhammer, Leiterin des Seniorenbüros, freute sich, dass man damit wieder auf ein breites Interesse gestoßen ist. Der ganze Saal war voll und herzlich wurden die Ersterzähler Max Winkler, Seniorenbeauftragter der Stadt Simbach, von "herent" und Dr. Klaus Schwab als Vertreter des Vereins für Zeitgeschichte aus Braunau von "drent" des Inns begrüßt.
Das österreichische Innviertel mit den Bezirken Braunau, Ried im Innkreis und Schärding war bis zum Jahr 1779 ein Teil von Bayern. Bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg war dieses Gebiet als "Innbaiern" benannt. Der bayerische Kurfürst Maximilian III. Joseph hatte keine Kinder und so starb die bayerische Linie der Wittelsbacher aus. Verschiedene Mächte kämpften um das Erbe, mit dem Frieden von Teschen wurde der "Bayerische Erbfolgekrieg" beendet, das Innviertel kam zu Oberösterreich. Kurzzeitig wurde die Grenze unter Napoleon verändert, nach dem Wiener Kongress (1814/15) wurde die Region aber endgültig Österreich zugesprochen.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Erzähler in die Thematik ein. Winkler nannte Ausdrücke mit der Endung "izen", wie "achizen" (vor Schmerz jammern), "gnaugizen" (nicken), "gwigizen" (quietschen), "kagizen" (husten), "schlifizen" (übers Eis schlittern), oder "zugizen" (zucken). Die Anwesenden kannten die Ausdrücke und auch Dr. Schwab bestätigte, dass diese im Innviertel mit etwas veränderter Ausspruchsweise geläufig sind.
− cs
Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 29. November in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).
