Showtechnisch aufgerüstet
Drei Konzerte: Über 200.000 Fans feiern Ed Sheeran in München

11.09.2022 | Stand 22.09.2023, 2:53 Uhr

Wo spiele ich hier nochmal? Ed Sheeran kann da nicht durcheinander kommen, schließlich steht der Auftrittsort auf seinem T-Shirt.

Der Andrang war wie zu erwarten riesig: Über 200.000 Fans feiern Ed Sheeran in München. Der britische Superstar spielt an drei Abenden im Olympiastadion - und hat showtechnisch noch einmal aufgerüstet.



Schon bei der Anreise zum Olympiastadion mit der U-Bahn ertönt die Durchsage: "Erhöhtes Fahrgastaufkommen! Bitte nehmen Sie den nächsten Zug, dieser hier ist voll." Das Fanaufkommen ist ja auch besonders groß. 75.000 wollen den britischen Erfolgs-Singer-Songwriter Ed Sheeran alleine am ersten Tag in München sehen. Nach seinem Hattrick werden es über 200.000 Fans sein, die den 31-Jährigen, der über 150 Millionen Tonträger verkauft hat, erlebt haben.

Noch mal ordentlich aufgerüstet

Und die bekommen was geboten. Im Vergleich zu seinen zwei 2018er-Auftritten an gleicher Stelle hat Sheeran noch mal ordentlich aufgerüstet. Um die runde Bühne in der Mitte der Arena sind zahlreiche Masten, die farbenfroh leuchten, verteilt. An diesen hängen gigantische Videoleinwände in Form von Gitarrenplektren. Ein spektakulärer Anblick, vor allem als es dunkel wird.

Noch bei Tageslicht geben sich die britische Sängerin Cat Burns, die irgendwie an Tracy Chapman aus den 80er Jahren erinnert, und anschließend ihre Landsfrau Griff redlich Mühe, die Massen in Stimmung zu bringen. Vor allem Griff, die zuletzt im Vorprogramm von Dua Lipa in München war, kommt mit den Dimensionen und Massen gut zurecht und wirbelt mit ihren frischen Songs fröhlich über die Bühne.

Sheeran hat eine Band mitgebracht

Dann wird eine Rundkonstruktion, die auch als Leinwand dient, herabgesenkt und die Vorbereitungen für den Headliner beginnen. Der "Sichtschutz", auf dem kurz nach 20 Uhr ein digitaler Countdown von zehn Minuten eingeblendet wird, steigert die Spannung – und gibt dann eine echte Überraschung preis: Sheeran hat eine Band mitgebracht. Während er in der Mitte steht, agiert diese um ihn verteilt auf eigenen Bühnen am Fuße der jeweiligen Leuchttürme. Mit Verstärkung kommen die ersten Nummern ziemlich rockig. Feuer und Flammen untermalen den fulminanten Start.

Dann kehrt der Künstler aber zur gewohnt solistischen Auftrittsform zurück und schickt seine Musiker in die Pause. Nur mit Mikro, Gitarre und einer Loopstation, die er kurz erklärt, und Songs wie "The A Team" oder "Castle on the Hill" geht es bestens gelaunt weiter. In seinen zahlreichen sympathischen Ansagen erinnert Ed Sheeran sich daran, wie er früher in leeren Räumen spielen musste. Lange her – heute ist das Stadion ausverkauft. Und erlebt einen Superstar in Topform, der dank des äußeren, sich drehenden Kreises der Bühne und einem immer wieder auf- und abtauchenden Treppchen in der Mitte für alle gut zu sehen und zu hören ist.

Soundproblem bei der finalen Zugabe

Und eine Anekdote zum Tod der Queen gibt der noch von Prince und nicht King Charles zum Member des "Order of the British Empire" ernannte Musiker auch zum Besten. Die Königin habe ihn indirekt zur Gitarre gebracht, erzählt er. Der Auftritt von Eric Clapton beim goldenen Thronjubiläum habe ihn so sehr beeindruckt, dass er schließlich selbst zum Instrument griff. Gute Entscheidung. Zum Platin-Jubiläum der Queen trat er selbst auf.

Nach einem Band-Intermezzo folgt mit "Sing" ein weiterer Solo-Block, den man auch "Singing in the Rain" taufen könnte: es schüttet wie aus Kübeln. Aber was "sheert" Regen schon einen Briten: Ed macht fröhlich weiter, zieht aber wenigsten einen Kapuzenpullover über.

Und selbst ein Soundproblem bei der finalen Zugabe "You Need Me, I Don’t Need You" kann ihn nicht aus der Ruhe bringen. Kurz gewartet, bis wieder alles funktioniert und die Nummer einfach von vorne gespielt. Starker und sympathischer Auftakt des dreitägigen Sound- und Showspektakels.