Wie soll, wie kann man einen Menschen bestrafen, der den Tod von drei seiner besten Freunde verursacht hat? Letztendlich war es diese Frage, die das Jugendschöffengericht am Amtsgericht Eggenfelden heute zu beantworten hatte. Es ging um einen tragischen Verkehrsunfall am Ostersonntag letzten Jahres auf der Staatsstraße in Gopping bei Egglham, bei dem drei junge Menschen den Tod fanden. Nun wurde der Fahrer, ein heute 19-Jähriger aus dem Landkreis Passau, zu einer Jugendstrafe von zwölf Monaten verurteilt, ausgesetzt zur Bewährung.
Der Angeklagte war in der Nacht des Unfalls gegen 22 Uhr aus Aidenbach kommend unterwegs in Richtung Baumgarten. Zusammen mit seinen vier Freunden war er auf dem Weg zu einer Disco-Veranstaltung. Er hatte keinen Tropfen Alkohol getrunken und war eigentlich als umsichtiger Fahrer bekannt. Doch weil es stark regnete, geriet der junge Fahrer auf das Bankett, reagierte mit zu starkem Gegenlenken und prallte auf der Gegenfahrbahn frontal in einen Skoda.
Den Rettungskräften bot sich ein Bild des Grauens. In den Gurten auf der Rückbank und auf dem Beifahrersitz hingen vier junge Männer. Zwei Mitfahrer verstarben noch an der Unfallstelle, ein weiterer wenige Tage später in einer Klinik. Der Unfallverursacher selbst wurde nur leicht verletzt. Verteidiger Günther Mörs betonte: "Ich weiß auch nicht, wie man so eine Tat bestrafen will." Mit den Folgen des Unfalls müsse sein Mandant sein Leben lang fertigwerden.
− hl
Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 15. Februar, in der Passauer Neuen Presse, Lokalteil Pfarrkirchen, sowie im Rottaler Anzeiger
