Passau
Dr. Stefan Hafner tritt aus Stadtrat zurück

Er könne Kommunalpolitik und Beruf nicht vereinbaren – Diana Niebrügge (ebenfalls Grüne) rückt nach

05.10.2021 | Stand 22.09.2023, 0:25 Uhr

Dr. Stefan Hafner

Wie die Passauer Grünen mitteilen, hat Dr. Stefan Hafner sein Stadtratsmandat niedergelegt. Seine kommunalpolitische Tätigkeit sei nicht länger mit seinem Beruf in Einklang zu bringen. Seine Nachfolgerin steht bereits fest: Diana Niebrügge wird den von ihm leergeräumten Stuhl in den Sitzungen künftig besetzen.

Die Entscheidung sei Hafner nicht leichtgefallen. In der Pressemitteilung der Grünen wird er mit den Worten zitiert: "Nachhaltige und ökologische Politik vorwärtszubringen war meine Motivation bei der Kommunalwahl auf Listenplatz 35 zu kandidieren. Der Einzug kam dennoch etwas überraschend für mich. Mit hohem Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe und Freude über das entgegengebrachte Vertrauen nahm ich die Wahl an."

Als Grund für seinen Rücktritt führt er an: "Ich musste feststellen, dass mein eigener Anspruch zur Ausübung dieses Mandats, wie etwa Einarbeitung/Vorbereitung auf Sitzungen etc. mit meiner beruflichen Situation nicht dauerhaft in Einklang zu bringen war." Seine Wähler bittet er um Verständnis für diese Entscheidung.

Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer bedauert Hafners Ausscheiden: "Gerade während der Pandemie war Stefan eine starke, kompetente Stimme für die Anliegen der Senioren in den Heimen. Ein weiterer Themenschwerpunkt waren für ihn stets die Belange der Schüler und eine Öffnung von Schulen und Kitas. Mit seiner Vernetzung in der Stadtgesellschaft und Wissen als Arzt war er eine große Bereicherung für uns."

Nur schweren Herzens würden Auer und die übrigen Stadtratskollegen Hafner nach knapp eineinhalb Jahren im Stadtrat ziehen lassen. "Aber er wird sicher weiterhin unsere Stadtratsarbeit mitprägen", ist Auer zuversichtlich.

Nachrücken für Dr. Stefan Hafner wird Diana Niebrügge. "Ich freue mich, in Zukunft als Stadträtin die Belange aller Passauerinnen und Passauer vertreten zu dürfen", sagt sie. "Als begeisterte Passauerin und Innstädterin kenne ich mich natürlich besonders gut mit den Gegebenheiten in der Innenstadt aus, aber auch die Außenbezirke wie Heining oder Grubweg sind mir nicht fremd. Besondere Leidenschaft habe ich für die historischen Bereiche unserer Stadt. Diese in eine gute Zukunft zu führen, aber auch deren nachhaltige Nutzung sind mir, neben anderen Themen, ein Anliegen."

Als Geschäftsführerin des Kreisverbands Passau-Stadt und Passau-Land sei Niebrügge nicht nur den Grünen-Mitgliedern bekannt, sondern bspw. durch ihr Engagement in der "Initiative Lebenswerte Innstadt" auch in der Stadt gut vernetzt, sagt Auer. "Der Passauer Stadtrat hat mit bislang nur zehn Rätinnen eine bescheidene Präsenz von Frauen. Es freut mich, dass mit dem Einzug von Diana nun der Frauenanteil immerhin auf 25 Prozent steigt. Durch die bereits langjährige Zusammenarbeit mit Diana bei den Grünen weiß ich, dass sich Passau mit ihr auf eine kompetente, sympathische und rührige Stadträtin freuen darf."

− red