Simbach
Doppelt hält besser: Segen für zwei Feuerwehrfahrzeuge

13.09.2021 | Stand 20.09.2023, 4:25 Uhr

Die Verantwortlichen der Feuerwehr mit den Ehrengästen, die zur Segnung der beiden neuen Fahrzeuge gekommen waren. −Foto: Brodschelm

Gleich doppelte Freude herrschte am Samstagabend bei der Feuerwehr Simbach: Denn es war etwas ganz Besonderes, dass gleich zwei Großfahrzeuge den kirchlichen Segen erhielten – die Drehleiter DLAK 23/12 und das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20. Fast 1,1 Millionen Euro kosteten sie zusammen – gefördert von Stadt, Landkreis und Freistaat.

Dementsprechend viele Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft waren zusammen mit Kameraden der umliegenden Feuerwehren aus diesem Anlass gekommen, um gemeinsam mit der Simbacher Wehr dieses Ereignis gebührend zu feiern – in aller Öffentlichkeit, mitten auf dem Kirchenplatz.

Vorstand Stefan Huber freute sich bei der Begrüßung, dass mit der Doppel-Segnung ein langwieriger Beschaffungsprozess endlich sein gutes Ende fand. Diesen stellte Kommandant Michael Jetzlsperger ausführlich den Besuchern vor. Er blickte zurück auf die Anfänge 2017 bis zum Kauf und zur Auslieferung der beiden Fahrzeuge.

Die Drehleiter DLAK 23/12 ist seit März 2020 im Einsatz. Insgesamt rückte sie seither bereits 76 Mal aus. Die Besonderheit der vierteiligen Leiter erkundeten im Anschluss an die Feier einige Ehrengäste sogar von oben. Denn es wurde sogar ein Gelenkteil verarbeitet, das mit einem Knick ermöglicht auch über Dachkanten zu langen. Bis zu fünf Personen (500 Kilogramm) können im Korb transportiert werden.

Der Erstangreifer HLF 20 ist erst seit Mai 2021 im Einsatz, rückte aber bereits 34 Mal aus. Jetzlsperger bedankte sich vor allem bei seinem Stellvertreter Felix Menzinger, der sich federführend um die Beschaffung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs kümmerte.

Sowohl Drehleiter, als auch HLF 20 waren Sammelbestellungen mehrerer Wehren. Deshalb dankte Jetzlsperger nicht nur der Stadt Simbach für die Zuschüsse, sondern auch dem Landkreis und dem Freistaat. Sein großer Wunsch am Ende: "Hoffentlich fühlen sich neue Mitglieder durch den neuen Fuhrpark angesprochen. Denn ohne Personal hilft die beste Technik nichts."

Bürgermeister Klaus Schmid stellte wie alle Redner das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr heraus: "Ohne Feuerwehr wäre es schlecht bestellt um das bürgerschaftliche Miteinander in unserer Stadt. Danke, dass ihr für uns nicht nur sprichwörtlich durchs Feuer geht." Insgesamt habe die Stadt in beide Fahrzeuge rund 600000 Euro investiert.

Dekan Joachim Steinfeld freute sich über die Doppel-Segnung nur acht Tage nach der Fahrzeugsegnung bei der Erlacher Feuerwehr. Aber der Segen gelte nicht nur den Fahrzeugen, sondern hauptsächlich den Männern und Frauen, die mit ihrem Einsatz dahinter stehen.

Mit Weihwasser segnete der Dekan nicht nur die beiden Fahrzeuge, sondern auch zwei Plaketten des heiligen Florian, die Kreisbrandrat René Lippeck an die Wehr überreichte, und den symbolischen Schlüssel, den Landrat Michael Fahmüller weitergab. Beide dankten der Feuerwehr für ihren Einsatz und unterstrichen die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Stadtfeuerwehr.

MdL Martin Wagle sprach von einem "tollen und wichtigen Zeichen", dass die Segnung am Kirchenplatz in der Öffentlichkeit stattfand: "So zeigt ihr der Bevölkerung, wie einsatzfähig ihr seid." Er sprach von "Sammelbestellungsexperten" in Sachen Feuerwehrwesen im Landkreis, die auch der Freistaat unterstütze. Für das HLF 20 wurden von Bayern 125000 Euro bezuschusst und für die Drehleiter sogar 236300 Euro. "Insgesamt hat der Freistaat in den letzten fünf Jahren 4,3 Millionen Euro im Landkreis Rottal-Inn für die Feuerwehren ausgegeben", betonte Wagle.

Auch MdB Max Straubinger gratulierte – vor allem den Bürgern Simbachs zur großartigen Feuerwehr. Er sprach mit Blick ins Ahrtal von "herausfordernden Zeiten". Eine gute Ausrüstung sei wichtig im Inntal, zum Beispiel auch wegen der neuen Herausforderungen mit der künftigen A94.

Am Ende folgten einige Bürger dem Aufruf der Wehr, sich die Fahrzeuge aus nächster Nähe anzusehen. Auch die Drehleiter wurde ausgiebig getestet.