Traunstein
Doppelmord bei Traunstein: Polizei setzt nun auf moderne Technik

06.06.2017 | Stand 19.09.2023, 21:25 Uhr
Catherine Simon

Das Ehepaar Truus und Harry Langendonk (Polizeifoto vom 13. Juni1997) aus den Niederlanden wurde bei Litzlwalchen nahe Traunstein im Wohnmobil ermordet.

20 Jahre nach einem mysteriösen Doppelmord an einem niederländischen Ehepaar bei Traunstein erhofft sich die Polizei neue Erkenntnisse durch moderne Technik. So würden etwa alte Munitionsspuren vom Tatort untersucht, sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Kriminalhauptkommissar Stefan Stampfl. "Es läuft derzeit ein internationaler Abgleich, ob mit der gleichen Waffe irgendwo anders ein Gewaltverbrechen begangen wurde."

Die Tatwaffe selbst wurde bis heute nicht gefunden – vielleicht sei sie immer noch in "Verbrecherhand". Außerdem würden in einem Speziallabor alte Beweisstücke wie der Gelbeutel des Paars auf genetische Spuren untersucht. "Das Ergebnis steht noch aus."

Am 7. Juni 1997 wurden die Eheleute Harry (63) und Truus (61) Langendonk bei Litzlwalchen erschossen, einem Ortsteil von Nußdorf im Landkreis Traunstein. Sie lagen gerade neben ihrem Wohnmobil in Liegestühlen. Anschließend wurde beiden Leichen die Kehle durchtrennt. Das Wohnmobil mit den Mordopfern wurde zu einem Waldparkplatz bei Nürnberg gefahren und dort in Brand gesteckt.

Noch immer sucht die Polizei nach einem Taxi-Fahrgast, der sich gegen 2 Uhr nachts von der Nähe des Brandortes zum Nürnberger Hauptbahnhof fahren ließ. Dort wechselte er in ein anderes Taxi, mit dem er zurück ins rund 280 Kilometer entfernte Traunstein fuhr. Mit Hilfe beider Taxifahrer wurde damals ein Phantombild des Mannes erstellt. Gefunden wurde der mysteriöse, wortkarge Fahrgast jedoch nie. Er soll damals etwa 30 Jahre alt gewesen sein und mit bayerischem oder österreichischem Dialekt gesprochen haben.

Die Kripo behandelt den Fall als sogenannten Cold Case. Da die Ermittler von Mord ausgehen, der nie verjährt, versuchen sie immer wieder, das Delikt mit neuen Methoden aufzuklären.

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