Pocking
"Digital-Talent" Carina Kafl: Für eine weiblichere digitale Zukunft

18.07.2022 | Stand 20.09.2023, 21:06 Uhr

Die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, gratuliert Carina Kafl (r.) zum Abschluss des Programms BayFiD. −Foto: red

Als eine von 50 Frauen hat Carina Kafl (25) aus Pocking an einem Talentprogramm des Bayerischen Digitalministeriums teilgenommen. In Berlin bekam sie nun aus den Händen der bayerischen Ministerin, Judith Gerlach, ihr Zertifikat ausgehändigt.

Frauen sind in digitalen Berufen deutlich unterrepräsentiert. Dadurch gehen bei Entscheidungen viele Perspektiven verloren. Dies wirkt sich auf die Gestaltung digitaler Produkte und Dienstleistungen aus. Einer von vielen Gründen, weshalb der Anteil von Frauen in digitalen Berufen erhöht werden soll. Eines der ersten Projekte von Judith Gerlach in ihrem Amt der Bayerischen Staatsministerin für Digitales setzt an diesem Punkt an.

Pockingerin als eine von 50 Frauen ausgewählt

Die Initiative BayFiD – Bayerns Frauen in Digitalberufen – richtet sich an Frauen zwischen 18 und 30 Jahren mit Erstwohnsitz in Bayern. Es soll dazu beitragen, geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten aufzubrechen und für digitale Berufe zu begeistern. Das Programm steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder.

Carina Kafl aus Pocking wurde als eine von 50 Frauen im zweiten Jahrgang für das Talentprogramm ausgewählt und eineinhalb Jahre lang gefördert. Unternehmensbesuche bei Technologiegiganten wie Microsoft oder Google, Amazon Web Services, Siemens oder Infineon machten greifbar, wie Digitalisierung optimal genutzt wird. Abgerundet wird das Programm von einem Netzwerk aus Führungskräften und Vorstandsmitgliedern deutscher Digitalunternehmen als Patinnen, Paten und Vorbilder.

Ministerin überreicht BayFiD-Zertifikat

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Berlin erhielt Carina Kafl nun das Teilnahmezertifikat, überreicht von Staatsministerin Judith Gerlach. Die 25-jährige Pockingerin arbeitet in der BMW Bank in München im Risikomanagement für Kreditrisiken. In ihren Beruf verbringt sie viel Zeit in Datenbanken, automatisiert Arbeitsabläufe und führt statistische Analysen durch. Nach dem Studium entschied sie sich bewusst für einen Beruf mit digitalen Strukturen. "Meine mühsam erlernten Programmier- und Statistikkenntnisse aus dem Studium sollten genutzt werden", so Kafl.

Durch BayFiD wurden ihr die Facetten von digitalen Berufen nahegelegt. Von der Juristin mit Forschungsbereich Legal Tech über die Mathestudentin bis zur Softwareentwicklerin hat das Programm Teilnehmerinnen verbunden. "Die Initiative von Judith Gerlach trifft den Nerv der Zeit. Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass die geringe Repräsentativität von Frauen ein gravierender Wettbewerbsnachteil ist", stellt die Pockingerin fest. Jungen Frauen mit Interesse für MINT- und digitale Themengebiete wünscht sie fördernde Hände, damit sie ihrer Begeisterung folgen können. BayFiD geht mittlerweile in den vierten Jahrgang.

Carina Kafl hat in Passau, Regensburg und Dänemark Staatswissenschaften und Volkswirtschaftslehre studiert.

− red