Burgkirchen/Alz
Die Wirtschaftsschule macht einen Neustart

16.05.2017 | Stand 19.09.2023, 23:41 Uhr

Hoffen auf eine gute Zukunft der Staatlichen Wirtschaftsschule, die auch in zweistufiger Ausgestaltung in der Mittelschule Burgkirchen ihre Heimstatt behalten wird: Berufsschuldirektor Carlo Dirschedl und Iris Schubert, Leiterin der Wirtschaftsschule. − Fotos: Schwarz

"Die allerletzte Chance" war ein Bericht am 23. Dezember 2016 in der Heimatzeitung überschrieben, in dem es um die Zukunft der Staatlichen Wirtschaftsschule ging. Um den Ableger der Berufsschule stand es Spitz auf Knopf, weil zuletzt die Anmeldungen ausgeblieben waren – auch aufgrund teils unfairer öffentlicher Diskussionen. Doch Totgesagte leben länger: Jetzt scheint die Wirtschaftsschule mit neuem Konzept nochmal durchzustarten, es lägen "überraschend viele" Anmeldungen vor, heißt es auf Anfrage des Anzeigers. Und bis 10. August werden weitere angenommen.

Die Wirtschaftsschule war 2010 dreizügig an den Start gegangen − 9. bis 11. Klasse hin zum Mittleren Schulabschluss. Wegen Widerständen aus dem Landkreis Mühldorf und von der dortigen kostenpflichtigen privaten Wirtschaftsschule durfte die Einrichtung, die in der bayerischen Kultuspolitik fußt, nicht in Alt- oder Neuötting angesiedelt werden. In Burgkirchen wurde ein Standort außerhalb des Landkreiszentrums gefunden. Die Berufsschule war das Mutterinstitut, die Mittelschule Burgkirchen Kooperationspartner.

Obwohl kostenlos war die Anzahl der Schüler von Anfang an bescheiden, jeweils rund 15 Absolventen gab es ab 2013. Zur Attraktivitätssteigerung sollte die Vierzügigkeit eingeführt werden – und scheiterte. Ebenso wie ein Umzug nach Burghausen, wogegen sich der Stadtrat aussprach, aus Angst um die Mittelschulen. So kam die Entscheidung, das dreistufige Modell auslaufen zu lassen; heuer machen die Letzten dieser Form ihren Abschluss. Die Regierung stimmte der Umstrukturierung zur Zweijährigkeit zu. Und plötzlich läuft’s. "Die Zahl der Anmeldungen übertrifft alle unsere Erwartungen", sagt Berufsschulleiter Carlo Dirschedl: "Wir sind selbst überrascht."

− ecs