Osterhofen
Die Vorstadt im Film

Statt Quartiersführung beteiligt sich Osterhofen mit Video und Fotos am "Tag der Städtebauförderung"

03.05.2021 | Stand 19.09.2023, 21:55 Uhr

120 Jahre in der Vorstadt lässt Stadtführerin Manuela Breinbauer (Mitte) ab Samstag im Film aufleben. Zudem werden alte Fotografien in den Schaufenstern gezeigt. Den Beitrag Osterhofens zum 50. Jubiläum der Städtebauförderung stellten Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Kulturreferentin Susanne Brotzaki vor. −Foto: gs

Die Vorstadt in Osterhofen (Lkr. Deggendorf) hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt. Welches Wirtshaus, welches Geschäft befand sich in welchem Gebäude? "Hier hat sich viel getan", weiß Manuela Breinbauer. Sie ist "Stadtführerin" und ab Samstag in einem neunminütigen Film zu sehen. Anlass ist der bundesweite Aktionstag "50 Jahre Städtebauförderung".

Osterhofen nutzt das Förderprogramm seit 35 Jahren, erläutert Bürgermeisterin Liane Sedlmeier gestern beim Pressetermin. Vor allem mit Hilfe der Städtebauförderung ist die Stadt in den vergangenen Jahren maßgeblich weiterentwickelt worden, zuletzt mit der Sanierung der Vorstadt im Jahr 2018, informiert Kulturreferentin Susanne Brotzaki. Und Bürgermeisterin Sedlmeier bedankt sich bei den Verantwortlichen für die Unterstützung über all die Jahre.

Diese letzte Maßnahme ist auch das Thema für den Beitrag der Stadt Osterhofen zum "Tag der Städtebauförderung". Dieser findet zum 50. Jubiläum des Förderprogramms am 8. Mai statt. Osterhofen beteiligt sich mit einem Rückblick in die Geschichte des Quartiers um Vorstadt, Marienplatz (Sanierung 1992) und Kirchenumfeld (Sanierung 1995 und 2018).

Geplant war eigentlich eine Quartiersführung: Etwa eine Stunde lang hätte Manuela Breinbauer alle Interessierten vor der Stadt, also außerhalb des einstigen Stadttors in dem Bereich vor dem Stadtplatz geführt. Vermutlich ähnlich amüsant wie bei den historisch-kulinarischen Führungen vor zwei Jahren, die sehr gut angenommen wurden, oder den Führungen durch die Asambasilika, die die Kennerin der Stadtgeschichte sonst regelmäßig anbietet.

Doch weil eine Führung wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich ist, wurde nun als Alternative ein Film erstellt. "Der Anspruch war sportlich", sagt Manuela Breinbauer lachend. Denn die einstündige Führung schmolz auf neun Minuten zusammen. Hatte sie bei der Idee zur Stadtführung sofort zugesagt, so war der Film absolutes Neuland für sie und sorgte für Nervosität, gesteht Breinbauer. Liane Sedlmeier und Susanne Brotzaki finden das Ergebnis jedoch als absolut gelungen.

Die letzten 120 Jahre der Vorstadt leben in dem Film wieder auf. Nicht nur in den Schilderungen der Stadtführerin, sondern auch mit historischen Fotografien aus dem Stadtarchiv. Sie zeigen die Veränderungen von Wirtshäusern und Geschäften, Marienplatz und Kirchenumfeld und dass auf dem Areal der Stadtbücherei früher eine Mühle stand. Und natürlich geht es um die Neugestaltung der Vorstadt bis zur Ampelkreuzung mit Hilfe der Städtebauförderung, als vor drei Jahren Gehwege und Parkflächen verbreitert sowie zahlreiche Bäume gepflanzt wurden.

Die virtuelle Führung ist ab Samstag auf der Homepage der Stadt (www.osterhofen.de) zu sehen. Zudem haben Interessierte – ebenfalls ab Samstag – zwei Wochen lang Gelegenheit, vor Ort die Vergangenheit der Vorstadt in Schaufenstern der Geschäfte nachzuvollziehen, erläutert Susanne Brotzaki. Mehr als 30 Aufnahmen sind in 18 Stationen in den Auslagen von Geschäften, Pfarrkirche und Bücherei zu sehen. Sie sind jeweils mit erläuternden Texten versehen und bilden einen Rundgang.

Der Film kann den Rundgang nicht ersetzen, mein Stadtführerin Manuela Breinbauer, aber er kann eine Anregung geben, selbst vor Ort die aktuelle Ansicht mit den alten Fotografien zu vergleichen.

Während die Bilder bis 24. Mai in den Schaufenstern der Betriebe zu sehen sind, lässt sich der Film länger im Internet abrufen. Zudem kann sich Bürgermeisterin Liane Sedlmeier eine Fortsetzung vorstellen: Auch Dörfer und Ortsteile haben sich gewandelt oder Dorferneuerungen durchgeführt. Die Führung wiederum könnte man später nachholen.

− gs