Grafenau
Die Tafel bittet um Hilfe

31.07.2020 | Stand 21.09.2023, 0:04 Uhr

Die Regale lichten sich. Weil die Lebensmittelspenden in den vergangenen Monaten zurück gegangen sind, hofft die Tafelleitung mit Matthias und Heidi Haslinger (l.) und Elisabeth Scheueregger auf Unterstützung durch Privatleute. −Foto: Langesee

Die Leute von der Tafel im Vormbacher Weg haben der Corona-Pandemie getrotzt und mit reduzierter Mannschaft den Betrieb durchgehend am Laufen gehalten. Mittwoch für Mittwoch konnten ca. 400 Personen mit Lebensmitteln versorgt werden. Aber jetzt stößt die Tafel an ihre Grenzen. "Die Spendenfreudigkeit ist rapide zurückgegangen", musste die Tafelleitung mit Matthias und Heidi Haslinger und Elisabeth Scheueregger feststellen.

Vor Corona haben auch Firmen die Grafenauer Lebensmittelausgabestelle unterstützt und u. a. durch ihr Sponsoring dafür gesorgt, dass die Räume renoviert werden konnten und ein Kühltransporter angeschafft wurde. "Durch die Pandemie mit ihren Folgen haben manche Betriebe zurzeit andere Sorgen. Deshalb wollen wir nicht wieder zu ihnen zum Betteln kommen. Wir hoffen deshalb auf Privatleute, die uns unterstützen wollen", sagt Matthias Haslinger.

Neben den jährlichen Fixkosten von gut 10000 Euro fallen auch immer wieder Ausgaben für Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen an. "Demnächst wird das Aggregat für die Kühltheke fällig, das 40 Jahre auf dem Buckel hat. Das kostet circa 2000 Euro. Wir müssen das machen lassen, um die Temperatur konstant unter acht Grad halten zu können. Das ist verpflichtend. Darauf hat uns das Gesundheitsamt bei seinem Besuch vor 14 Tagen hingewiesen", berichtet Haslinger weiter.

Auch die Spritkosten steigen. Denn alleine am Ausgabetag werden 15 Betriebe angefahren, um die Lebensmittel einzusammeln, die später an die Bedürftigen verteilt werden. Die Fahrten bleiben nicht auf die nähere Umgebung beschränkt, sondern führen auch nach Cham, Regensburg oder ins Rottal, wo Gurken, Kartoffeln, Zwiebel und Kraut geholt werden.

Die Tafel Grafenau hat ja den Anspruch, alle, die anstehen, mit vollen Taschen nach Hause gehenzulassen. Deshalb muss immer ein Grundvorrat an haltbaren Lebensmitteln da sein, um zugeben zu können, wenn die frische Ware knapp wird. "Da profitierten wir jetzt u. a. von der 800-Kilo-Spende an Mehl, Zucker und Nudeln von der Realschule Grafenau. Aber wer weiß, ob heuer wegen Corona so eine Schulaktion überhaupt wieder möglich ist", hat das Tafel-Trio Zweifel.

− ul



Spendenkonto der Tafel: IBAN DE67740512300009234097 bei der Sparkasse Grafenau.