Hauzenberg/Wegscheid
"Die sich gemeldet haben, sind sehr motiviert"

Die Zahlen der Firmlinge im nächsten Jahr in Pfarreien des Wegscheider Landes

21.12.2021 | Stand 22.09.2023, 0:50 Uhr

Rückblick in den Juni 2014. Durch Scharen begeisterter Menschen hatte sich der damalige neue Diözesanbischof Stefan Oster mit Pfarrer Heinrich Anzeneder den Weg zur Wegscheider Pfarrkirche gebahnt. An diesem Tag waren 53 junge Leute aus Wildenranna, Thalberg und Wegscheid gefirmt worden. Für nächstes Jahr sind aus dem Pfarrverband Wegscheid vier Firmlinge gemeldet. −Foto: Archiv Pree

Nach vier Jahren Pause werden 2022 in den Pfarreien und Dekanaten der Diözese Passau wieder Firmungen gefeiert. Das Anheben des Firmalters sollte die freie Entscheidung der jungen Leute für den Empfang des Sakraments in den Vordergrund stellen. Die Meldefristen sind abgelaufen.

Die PNP hat sich in den Pfarrverbänden des Wegscheider Landes erkundigt: Wie viele junge Leute lassen sich nun nach dem neuen Modus im nächsten Jahr firmen?

Auch Firmvorbereitung leidet unter Corona

Im Pfarrverband Hauzenberg sind für nächstes Jahr 16 Firmlinge angemeldet, zwei sind es in Haag, ein Firmling in Germannsdorf, zwei in Oberdiendorf, elf in der Pfarrei Hauzenberg. Bis einschließlich Geburtsjahrgang 2006 hatte man die jungen Leute angefragt.

Nach vier Jahren Pause wird am 8. Juli in der Hauzenberger Pfarrkirche wieder die Firmung gespendet. Vor dem neuen Alterssystem waren im Pfarrverband zwischen 80 und 100 Leute jedes Jahr gefirmt worden. Die Zahlen jetzt sind natürlich wesentlich kleiner als nach dem alten System. Aber die Zahlen des kommenden Jahres zeigten noch nicht das vollständige Bild, berichtet Dekan und Pfarrer Alfons Eiber. Zunächst sei vom betreffenden Jahrgang circa die Hälfte schon 2018 gefirmt worden.

Der Pfarrverband Hauzenberg habe heuer 49 junge Leute angeschrieben, die altersmäßig in Frage kämen. Also alle aus den Jahrgängen 2006 und 2005, die noch nicht gefirmt sind. Etwa die Hälfte habe sich rückgemeldet, berichtet der Dekan. Etwa zehn hätten geschrieben oder gemeldet, sie würden noch ein Jahr warten, um sich dann mit ihren Freunden und Klassenkameraden vom Jahrgang 2007 im Jahr 2023 firmen zu lassen.

Die neue Lage und das System mit dem höheren Firmalter lassen sich erst 2023 richtig bewerten. Neben dem Pfarrer kümmert sich vor allem Gemeindereferentin Carolin Berger in Hauzenberg um das Vorbereiten der Firmlinge. Es seien Firmabende an Freitagen geplant und schon geplant gewesen. Aber auch hier habe Corona manches gebremst oder erschwert, berichtet Eiber. Er nennt als Beispiel einen Aufenthalt im Haus der Jugend in Passau. Als Höhepunkt der Vorbereitung ist ein Dekanatsfirmtag am 26. März in Hauzenberg geplant, mit den Firmlingen aus dem gesamten Dekanat Hauzenberg.

Die Zahlen der Firmlinge werden stark sinken. Das sei klar. Die jungen Leute können nun selber entscheiden. Aber: "Die sich gemeldet haben, sind sehr motiviert", beschreibt Pfarrer Eiber einen positiven Aspekt. "Wir vom Seelsorgeteam freuen uns deshalb auf die Vorbereitungstreffen im nächsten Jahr."

Im Pfarrverband Breitenberg-Sonnen sind sechs Firmlinge gemeldet, berichtet das Pfarrbüro. In beiden Pfarreien. Ein Firmling in Sonnen, fünf in Breitenberg. 2018 waren es 26 Firmlinge allein in Breitenberg gewesen. Die Firmlinge von Sonnen und Breitenberg werden am 8. Juli in der Hauzenberger Kirche mitgefirmt.

In Wegscheid sind derzeit vier Firmlinge im gesamten Pfarrverband mit den Pfarreien Wegscheid, Wildenranna und Thalberg für 2022 registriert. Dabei sei zu vermerken, so Pfarrer Heinrich Anzeneder gegenüber der PNP, dass der Aufruf zur Anmeldung zur Firmung per Vermeldung beim Gottesdienst gelaufen sei. Zu berücksichtigen bei der geringen Zahl von Firmlingen ist auch die Tatsache, wie in Hauzenberg, dass viele Jugendliche aus dem aktuellen Firmjahrgang, die in der ersten Jahreshälfte geboren wurden, schon gefirmt sind. Einige der Aspiranten wollen sich erst 2023 mit ihren bisherigen Schulkameraden aus der Klasse firmen lassen.

Im Vergleich wurden im Pfarrverband Wegscheid zum Beispiel 2016 noch 67 Firmlinge gezählt, 2018 noch fast 50 Firmlinge. Da die Zahl der aktuellen Firmlinge so gering ist, werden die Wegscheider Firmlinge ihr Sakrament im Rahmen des Firmgottesdienstes in der Untergriesbacher Pfarrkirche St. Michael mit empfangen.

Einige aus dem Jahrgang warten noch ein Jahr

Im Pfarrverband Untergriesbach gibt es für nächstes Jahr 17 Firmlinge. Davon kommen sieben aus der Pfarrei Untergriesbach, fünf aus der Pfarrei Schaibing, drei aus der Pfarrei Gottsdorf und zwei aus der Pfarrei Obernzell. Es wird zur Firmspendung nur einen Festgottesdienst in der Untergriesbacher Pfarrkirche St. Michael geben.