Ob durch Vertreibung oder die harten Bedingungen in den Bergen – im Böhmerwald und Bayerischen Wald sind viele Dörfer inzwischen verlassen. Die Pilsener Umweltorganisation ENVIC und der Haidmühler Kulturlandschaftsmuseum-Förderverein haben diesen Orten das Projekt "Denkwürdige Landschaften" gewidmet, das kürzlich abgeschlossen wurde. Unter anderem erkundeten die beiden Vereine mit über 80 Teilnehmern neun verschiedene verlassene Dörfer.
− rea
Eine unglaublich schöne Aussicht auf den Böhmerwald hatten die Bewohner von Zdanek/Zosum, bevor der Ort nach der Vertreibung seiner deutschen Bewohner nahezu ausgestorben war. Die letzten Bewohner verließen das Dorf bei Bergreichsenstein wegen seiner abgelegenen Lage 1946.
In Buzosna/Riesenbach holt sich die Natur zurück, was einst ihr gehörte. Statt Maschinen sind jetzt Bäume in Inneren der ehemaligen Streichholzfabrik.
Torbögen, Fenstern, mehrstöckige Mauern sind in Buzosna/Riesenbach inmitten des Waldes stehengeblieben.
Die ehemalige Streichholzfabrik lag so tief im Wald, dass keine Abrissmaschinen bis zu ihr vordringen konnten und die Mauerwerke einfach der Natur überlassen wurden.
In Kaspersky Hory/Bergreichenstein empfing Heimatforscher Emil Kincl die Teilnehmer von KuLaMu und ENVIC und berichtete über verlassene Orte rund um seine Stadt.
Außer einem Schild erinnert fast nichts mehr an den Ort Pancir/Panzer.
Was die Grundmauern nicht erzählen, zeigen alte Fotografien. Heimatforscher und alte Bewohner begleiteten die Rundfahrten durch verlassene Orte im Bayerischen Wald und Böhmerwald und hatten einiges Anschauungsmaterial mit dabei.
Die Überreste von Buzosa/Riesenbach, malerisch im Dickicht und an einem Bach gelegen, waren beliebtes Fotomotiv der Ausflügler. − F.: Ebert-Adeikis