Rotthalmünster
"Die Schließung der Geburtshilfe war ein Fehler"

18.02.2017 | Stand 19.09.2023, 6:02 Uhr

Der Ruhestand ist gleichzeitig ein Neubeginn für Dr. Ludwig Kronpaß. In St. Salvator hat der 65-Jährige mit seiner Frau das "AyurSan-Zentrum" gegründet. Der Gynäkologe hat ein Ayurveda-Studium in Deutschland und Indien absolviert. − Fotos: Jörg Schlegel

Vor wenigen Tagen ist Dr. Ludwig Kronpaß als Chefarzt der Abteilung Frauenheilkunde am Kreiskrankenhaus Rotthalmünster (Landkreis Passau) offiziell verabschiedet worden. Über 33 Jahre hat er dort gearbeitet. Besser gesagt: gewirkt. Über 12.000 Geburten sind für diese Zeit verzeichnet. Und stets stand die Geburtshilfe im Vordergrund seiner medizinischen Arbeit. Die Lebensleistung des 65-Jährigen mit Innovationen wie dem "Rooming in" und neuen Formen des Kaiserschnitts in den 1980er Jahren über die patientinnen- und qualitätsorientierte Begleitung bei Brustkrebs und die Gründung der einzigen Abteilung für ayurvedische Akutmedizin bis hin zur WHO-Zertifizierung als "Babyfreundliches Krankenhaus" im Jahr 2013 ist beachtlich, ja beispiellos in der Region – tritt jedoch angesichts der jüngeren Entwicklungen in den Hintergrund: Seit Dezember 2015 ist die Geburtenstation des Kreiskrankenhauses geschlossen. Zumindest vorläufig.

Ein Ende der Geburtshilfe noch in seiner Chefarzt-Ära hatte Dr. Ludwig Kronpaß "nicht für möglich gehalten". Aus seiner Sicht gehört die Geburtshilfe zur Basisversorgung im Landkreis. Er nennt es ein "Armutszeugnis", dass die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen dieses wichtige Versorgungsangebot nicht aufrecht erhalten haben. Die Geburtshilfe sei das Aushängeschild gewesen. "Kein Krankenhauspatient bekommt mehr Besuch als eine Frau, die gerade entbunden hat", kritisiert der Frauenarzt, dass "unternehmerische Entscheidungen" zum Aus der Geburtshilfe geführt haben.

− car

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