Burghausen
Die Grüben-Weide ist Pete Kilkenny zu mager

11.09.2019 | Stand 21.09.2023, 2:44 Uhr

Die Kuhbilder sind sein künstlerisches Markenzeichen: Pete Kilkenny steht in den Grüben vor seinem Werk "New York Stier in den Grüben", das er als künstlerisches Aushängeschild für die Burghauser Altstadt gemalt hat, das aber bisher noch keinen Käufer gefunden hat. In den Händen hält er einen Druck seiner Kuh "Trikolore", das er auf eine Ausgabe von Le Monde aus dem Jahr 1964 gemalt hat. Das Original hängt bei einer Firma in Paris, signierte Drucke sind noch zu haben. −Foto: Wetzl

Die Grüben verlieren ein markantes Gesicht und eine schillernde Figur. Der Maler Pete Kilkenny (57) gibt seinen Atelier-Laden auf Höhe des Bichl zum Jahresende hin auf, will künftig künstlerisch nur noch in seiner Heimat Tittmoning tätig sein. Der Künstler, der mit seinen Kuh-Bildern zu einem Markenzeichen in der Szene geworden ist, verlässt Burghausen mit Groll im Bauch. Er hatte sich hier mehr erhofft. "In Tittmoning habe ich schon für 70000 Euro Bilder verkauft, in Burghausen mit seiner reichen Industrie werde ich geschnitten", sagt er Künstler.

Verkauft hat Kilkenny hier nur ein größeres Werk, den "blauen Stier", der im Stadtsaalgebäude hängt. Gekauft hat die Stadt dieses Werk nach einer Ausstellung in der Rathausgalerie. Dennoch ist Kilkenny auf Bürgermeister Hans Steindl nicht gut zu sprechen. Er wirft Steindl Arroganz, Respektlosigkeit und mangelnde Unterstützung vor und informiert darüber auch die Öffentlichkeit in einem Aushang vor seinem Laden. Statt ihn zu unterstützen habe Steindl den Kaufpreis für den "blauen Stier" auf 5000 Euro und damit auf die Hälfte gedrückt.

Die Kritik Kilkennys kann Bürgermeister Hans Steindl nicht nachvollziehen. "Wir fördern Kunst, wo es möglich ist bis hin zu einem Mietzuschuss", betont Steindl. So habe die Stadt zuletzt Sabine Steinberger, Sigi Franz mit dem Ankauf der Glasdelfine für die Schwimmeisterschaft und auch Lotte Llacht unterstützt. Kilkenny sei aber nie bei ihm vorstellig geworden. 20000 bis 30000 Euro gibt die Stadt laut Steindl im Jahr für den Ankauf von Kunst aus, unterstützt damit insbesondere auch die Künstlergruppe "Die Burg".

− rw

Mehr dazu lesen Sie am 12. September im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger.