Es ist eine wirklich gute Idee, das Figurentheater des 1944 in Ulm geborenen und heute in Außernzell im Landkreis Deggendorf ansässigen Manfred von Linprun aus dem Archiv zu holen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf vier Stockwerken des Stadtturms in Vilshofen hat der Kultur- und Geschichtsvereins die Schau eingerichtet, die zu einem Teil als Figurentheatermusuem eine Dauerausstellung werden soll.
Die Welt der Theaterfiguren von Manfred von Linprun ist eine fantastische: Seine Stabpuppen in verschiedenen Größen kommen als Ritter, Tod, höfische Herren und liebliche Damen daher. Der Theaterspieler arbeitete die Puppen und Figurinen aus Gips, Holz, Pappmaché, Glas, Stoff und Metall. Sein Einfallsreichtum war groß: Da hängt ein diabolischer Vampir gegenüber einem lieblichen Engel. Aus einer Ecke schaut ein Wolpertinger heraus; zentral angebracht ist ein furchterregender Ritter.
Allerdings: Die Videos laufen noch nicht, es gibt keine Biografie des Künstlers und keine einzige Beschriftung zu den Objekten, geschweige denn eine Hörstation, wo der Künstler seine Arbeit als Figurenschöpfer, aber auch Theaterspieler hätte erklären könnte. Die Präsentation sollte dringend nachgebessert werden.
Figurentheater-Museum im Stadtturm Vilshofen, Obere Vorstadt 15, geöffnet Di.–So. 14–17 Uhr, Info unter 08541/1334
Mehr zum Thema lesen Sie am 23. September im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.
Manfred von Linprun in seiner aktiven Zeit als Puppenspieler.
