Nicht nur für Dr. Pascal Münch, auch für die Eltern im Raum Vilshofen ist es die Enttäuschung des Jahres: Der Kinderarzt, der seit Oktober vergangenen Jahres eine Praxis am Stadtplatz in Vilshofen betreibt, bekam keine Kassenzulassung. Er behandelt Privatpatienten, die Kassenpatienten müssen seine Leistungen aus eigener Tasche bezahlen. Daran konnte auch der Gang vor Gericht nichts ändern.Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hatte geklagt, doch das Sozialgericht München entschied, dass der 35-Jährige "aus Rechtsgründen" als Nachfolger des früheren Vilshofener Kinderarztes von Dr. Stafflinger ausscheidet. Eine Pockinger Gemeinschaftspraxis erhielt stattdessen den Zuschlag und damit den heftig umworbenen zweiten Sitz. Als einer der Gründe wird angeführt, dass Dr. Ulrike Haun, die zum 1.1. 2011 ihre Praxis von Pocking nach Vilshofen verlegt hatte, "mit Dr. Münch nicht zusammenarbeiten wolle".
Die Hoffnung, dass die KVB in Berufung gegen das Urteil gehen würde, hat sich nun auch zerschlagen. "Aufgrund zu geringer Erfolgsaussichten", heißt es von Seiten der dortigen Pressestelle.
"Es ist absolut frustrierend, ich bin enttäuscht", sagt Münch, der diese Entscheidung der KVB nicht nachvollziehen kann. "Mit Schrecken muss ich feststellen, dass die Praxis so gut läuft und ich mittlerweile über die Hälfte Kassenpatienten behandle."
