Bad Füssing
Dicke Luft wegen Lüftung für die Turnhalle

Beschlüsse zur Anlage in Aigener Schule

19.11.2021 | Stand 21.09.2023, 21:35 Uhr

Ein Luftreinigungsgerät steht in einem Klassenzimmer. Für die Aigener Grundschule wird allerdings in eine zentrale Lüftungsanlage investiert. −Foto: dpa

Die Aigener Grundschule wird mit einer zentralen Lüftungsanlage ausgestattet.

Ausführlich hatte sich der Gemeinderat im Sommer mit der Thematik auseinandergesetzt. Statt für mobile Luftreiniger entschied man sich für die "große Lösung". Nicht zuletzt deshalb, weil es eine 80-prozentige Förderung gibt.

Fachleute waren gehört worden und der Bauausschuss war mit den Planungen vom Fachbüro Stöckl & Jodlbauer Ingenieure einverstanden. Die Kostenschätzung für den Einbau der Lüftungsanlage ins Aigener Schulhaus liegt bei 282000 Euro brutto. Die Sache läuft.

Und doch gibt’s ein paar Stolpersteine, wie sich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates herausstellte.


Ein neuer Beschluss musste her. Bürgermeister Tobias Kurz erklärte, dass die Gemeinde – anders als gedacht – den Förderantrag gar nicht stellen darf. Dazu berechtigt seien Einrichtungen und deren Träger, also der Schulverband. Diesem gehören die beiden Gemeinden Bad Füssing und Kirchham an. Der Vertrag mit Stöckl & Jodlbauer Ingenieure müsse aufgehoben und neu mit dem Schulverband geschlossen werden. Das gelte auch fürs Kirchhamer Schulhaus, wo für 482000 Euro zusätzlich auch der Anbau und die Turnhalle mit einer zentralen Lüftungsanlage ausgestattet werden. Über diese Formalie gab es nichts zu diskutieren, die nötigen Beschlüsse fielen einstimmig.

Dann entfachte Gemeinderat Günter Köck eine Diskussion über die Ausstattung der Aigener Schulturnhalle mit einer zentralen Lüftungsanlage. "Es ist schon interessant, dass in Kirchham Turnhalle und Anbau dazu genommen werden, bei uns aber nicht." Seiner Ansicht nach "drängt es sich aber auf", das ebenfalls zu tun, zumal die Halle auch für Veranstaltungen genutzt werde. Bürgermeister Kurz entgegnete, dass die Turnhalle energetisch saniert worden sei, man könne deshalb nicht in den Dachraum eingreifen.

Günter Köck meinte, Lüftungsrohre ließen sich auch auf Putz anbringen und bat, "das noch einmal aufzuarbeiten". Bürgermeister Kurz und Bauamtschef Josef Flock zuckten mit den Schultern. Flock sagte, er kenne die technischen Details nicht, äußerte aber Bedenken. Für eine Lüftungsanlage müsse ein separater Raum geschaffen werden.

Kontrovers wurde sowohl darüber gesprochen, ob es generell Sinn macht, das Planungsbüro noch einmal zu beauftragen und ob der Förderzeitraum überhaupt noch eingehalten werden könnte. Sollte die Entscheidung für den Einbau einer Lüftungsanlage in die Turnhalle fallen, müsse der ursprüngliche Antrag zurückgenommen werden, ließ Kurz wissen. Er verdeutlichte, dass man wohlüberlegt gehandelt habe.

Florian Moser hatte eine klare Meinung: "Wir haben uns die Pläne genau angeschaut. Die Diskussion kommt doch nur auf, weil die Kirchhamer das mit ihrer Turnhalle machen."

Am Ende wurde der Vorschlag, den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage in die Aigener Turnhalle zu prüfen, per Mehrheitsvotum abgelehnt: Sechs Gemeinderäte waren dafür, zehn Gemeinderäte und der Bürgermeister dagegen.

− car