Auf der Donau vor Sandbach zieht ein Canadier einsam seine Bahnen im Licht der ersten Sonnenstrahlen. Der Renn-Canadier (an der breitesten Stelle noch nicht mal 40 cm breit) gehört Simon Krautloher, dem deutschen Meister über 5000 m im Canadier-Einer. Der gebürtige Sandbacher ist jetzt wieder zu Hause bei seinen Eltern und trainiert alleine auf der Donau, hilft seinem Vater im Sägewerk, bereitet sich hier auf die diesjährigen Wettkämpfe so gut wie möglich vor und schreibt seine Bachelorarbeit in Holzbau und Ausbau fertig.
An seinem Trainingsstandort in Karlsruhe, beim Verein "Rheinbrüder Karlsruhe", ruht der gemeinsame Trainingsbetrieb seit Beginn der Corona-Krise. An der Donau fehlen ihm zwar der Trainer und die Trainingspartner, aber die Altwasser zwischen Vilshofen und Sandbach bieten ihm ein "perfektes Trainingsgebiet".
Die Terminverschiebung der olympischen Spiele findet Simon Krautloher richtig und sieht für sich selber eine Chance auf bessere Platzierungen, da er ja erst vor fünf Jahren mit dem Kanu-Sport begonnen hat. Zu seinem Leidwesen wurden auch die nationalen Qualifikationen verschoben. Auf diese war die Vorbereitung über den Winter abgestimmt und die Trainingsergebnisse für Simon Krautloher waren sehr vielversprechend ausgefallen.
Bis nach Ostern wird man an der Donau zwischen Vilshofen und Sandbach noch öfter dieses schmale Boot sehen, das mit einem Paddel vorangetrieben wird.
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