Elektroauto-Wörterbuch: Notladekabel
Der Ziegel gegen Fahrstromausfall

12.09.2021 | Stand 12.09.2021, 9:33 Uhr

Bosch hat ein neuartiges Notladekabel entwickelt

SP-X/Köln. Elektroautos tanken am effizientesten an Wallbox oder Ladesäule. Steht beides nicht zur Verfügung, tut es auch eine normale Haushaltssteckdose. Das dafür nötige Notladekabel zählt in der Regel zur Basisausstattung eines E-Mobils.   

Streng genommen handelt es sich bei dem Notladekabel um ein mobiles Ladegerät, die „In-Cable-Control-Box“ (ICCB), die auf beiden Seiten mit einem Stecker versehen ist. Der eine kommt ins Auto, der andere in die normale Schuko-Steckdose. Die Elektronik vermittelt anschließend zwischen Fahrzeug und Netz und füllt ganz langsam den Akku. Die „Not“ steht vor dem Ladekabel, weil die meisten Hersteller dieses sogenannte Mode-2-Laden nur für Ausnahmefälle empfehlen. Denn zum einen ist es extrem langsam und wenig effizient, denn es bringt vergleichsweise hohe Ladeverluste mit sich. Zum anderen kann es bei ungeeigneter elektrischer Anlage zu starker Hitzeentwicklung an Leitungen oder Steckdose und im Extremfall auch zum Brand kommen.  

Wer keine Angst vor Strom-Notstand hat, weil er sich nicht weit von der heimischen Infrastruktur entfernt, lässt das Ladegerät gerne in der Garage. Vor allem, weil die Kontrollbox klobig und schwer ist – humorvolle E-Mobilisten nennen das Kabel daher Ladeziegel. Die Kabel- und Gerätehersteller arbeiten aber bereits an handlicheren Exemplaren. Bosch etwa hat gerade ein Modell vorgestellt, bei der die Elektronik so schrumpft, dass sie in das Steckergehäuse passt. Lapp will indes ein Gerät auf den Markt bringen, das auf ein eigenes Kabel verzichtet und stattdessen das Mode-3-Kabel nutzt, das jedes Auto eh im Kofferraum hat.