Vilshofen/Aldersbach/Hofkirchen
Der Sommer hat die Region voll im Griff: Wo lässt sich die Hitze im Vilshofener Raum gut aushalten?

19.07.2022 | Stand 22.09.2023, 0:48 Uhr

Die Freibäder sind voll, zudem ist es dort laut. Die Freunde Andrea, Petra und Gerhard (mit Hund Johnny) aus Aldersbach bzw. Hofkirchen wissen eine Alternative. Sie haben heute Nachmittag einen schattigen Platz am Donaustrand oberhalb von Hofkirchen gefunden. Ein Geheimtipp? "Nicht mehr, wenn es morgen in der Zeitung steht."

Der Landkreis Passau schwitzt. 35 Grad werden am Mittwoch auf den Thermometern stehen. Der Deutsche Wetterdienst hat sogar eine Hitzewarnung herausgegeben.

Mittlerweile hat es schon wieder ein bisschen abgekühlt. Heute Nachmittag herrschte eine Bullenhitze bei wolkenlosem Himmel. Wer frei hatte, konnte den Sommertag am See oder im Freibad verbringen. Die meisten mussten trotz der Hitze in die Arbeit, fanden aber eine Lösung, die Hitze erträglich zu machen. Oder sie haben den Vorteil schon an einem kühlen Platz zu arbeiten, wie zum Beispiel in einer Metzgerei.

Der Vilshofener Anzeiger hat eine Runde gedreht und Menschen an ihren schattigen Plätzchen besucht (siehe Fotos unten). Vielleicht ist auch für Sie der ein oder andere "Geheimtipp" für die kommenden Sommertage dabei?

Am Donnerstag können wir durchschnaufen. Bei 29 Grad wird es etwas kühler und verhangen, sagt der Wetterbericht. Für Freitag sind wieder 31 Grad und Sonnenschein vorhergesagt.



Zusätzlich zu unseren "Geheimtipps" gibt Dr. Josef Vöckl sen. ein paar Tipps im Interview, wie sich die Hitze gut vertragen lässt:


Das Warmup haben wir hinter uns, heute soll der heißeste Tag werden mit Temperaturen um die 35 Grad Celsius. Damit das nicht gefährlich wird für die Gesundheit, gibt’s hier Tipps von Dr. Josef Vöckl sen.

Warum ist Hitze für den Körper überhaupt gefährlich?
Vöckl: Bei Temperaturen über 32 Grad Celsius wird es für den Körper schwierig, die eigene Temperatur zu regulieren, ab 40 Grad Celsius spricht man von Hitzestress. Denn um den Körper zu kühlen und um überschüssige Wärme abzugeben, weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt, die Sauerstoffzufuhr leidet.

Mögliche Folgen?
Vöckl: Sie reichen von geschwollenen Beinen und Schwindel über Muskelkrämpfe und Kreislaufprobleme bis hin zu Kollaps und Herzrhythmusstörungen.

Wie kann man sich schützen?
Vöckl: Direkte Sonne vermeiden, körperliche Aktivitäten wie Sport oder Gartenarbeiten in die frühen Morgenstunden verlegen, wenn es noch kühler ist. Zudem rate ich zu luftiger Kleidung, am besten aus Baumwolle oder Leinen. Selbst ich mache aktuell Hausbesuche in kurzen Hosen.

Was gilt für die Ernährung?
Vöckl: Am besten sind leichte Mahlzeiten, nicht zu heiß, und elektrolythaltige Getränke, nicht zu kalt.

Das bedeutet konkret?
Vöckl: Vor allem Salate und Gemüse essen und Apfelschorle, mineralhaltiges Wasser oder alkoholfreies Bier trinken. Von Limo oder Cola rate ich ab, weil sie Phosphate enthalten, die ungünstig für die Nieren sind, die eh schon viel regulieren müssen. Und: Immer mal wieder einen Schluck nehmen, nicht die ganze Flasche auf einmal weglitern.

Generell sollte man aber viel trinken, oder?
Vöckl: Zwischen 1,5 und 2,5 Liter – mehr nicht. Das hängt mit dem Salzhaushalt im Körper zusammen. Denn wenn das Salz ausgeschwemmt und der Natriumgehalt zu niedrig wird, sind Krampfanfälle möglich.

Was macht man, wenn alle Vorsicht nicht gereicht hat und der Verdacht auf Sonnenstich oder einen Hitzschlag besteht?
Vöckl: Raus aus der Sonne, Stirn kühlen, Beine hochlagern, Flüssigkeit zuführen, aber keine Eiswürfel lutschen, weil dadurch die Regulierung der Körpertemperatur wieder mehr angestrengt wird. Besteht die Gefahr, dass der Patient hyperventiliert – beruhigen, enge Kleidung öffnen, damit der Körper zur Ruhe kommt.
Interview: Carmen Laux

Übrigens bietet die DAK-Gesundheit in Passau am Freitag eine Sonder-Hotline "Hitze" an. Mediziner beraten von 8 und 20 Uhr telefonisch zu gesundheitlichen Beschwerden durch das Extremwetter, ✆0800 1111 841 (kostenlos). Kunden aller Krankenkassen können das Angebot nutzen.