Sie sind immer da und doch übersieht man sie meistens: Hausmadonnen. Die Figuren der Mutter Gottes sind in kleinen Nischen in Häuserfassaden aufgestellt, um das Haus zu beschützen. Anlässlich des Feiertags Mariä Himmelfahrt am heutigen Dienstag hat der Anzeiger bei Ortsheimatpfleger Wolfgang Hopfgartner nachgefragt, was es mit der Hausmadonna auf sich hat.
"Maria beschütze dieses Haus und alle, die da gehen ein und aus": Diese alte Inschrift ziert oft die Hausmadonnen, weiß Hopfgartner. In unserer Gegend kommen die Madonnenfiguren in Häuserfassaden häufig vor. "Das haben’s früher gemacht, heute macht es keiner mehr", sagt Hopfgartner. Wieder ein Brauchtum, das leider untergehe, meint der Heimatpfleger. Zumindest er kennt in Burghausen keinen Fall, in dem eine Hausmadonna an einem neuen Haus aufgestellt wurde. Was es hingegen nach wie vor gibt, sind Haussegnungen. "Ich werde immer wieder zu privaten Haussegnungen gebeten, bei neuen Häusern oder Wohnungsumzügen", sagt Stadtpfarrer Erwin Jaindl.
Wo in Burghausen überall Madonnen an den Häusern stehen, weiß niemand so genau. Hier gilt also einfach: rausgehen und entdecken!
− cts
Burgsteig 27: Etwas verwittert ist bereits diese Marien-Figur. − Foto: Schönstetter
Messerzeile 2: Zum Schutz hinter Gitter steht diese Hausmadonna mit dem Jesuskind.
