Passau
Der klingende Adventskalender: Türen 4 und 5 mit duocellar

03.12.2021 | Stand 21.09.2023, 22:10 Uhr

Musikalisch und privat ein Duo: Die Cellistin Julia Willeitner und der Gitarrist Danilo Cabaluz. −Foto: privat

Liebe kennt keine Grenzen und Distanzen. Musik auch nicht. Julia Willeitner und Danilo Cabaluz beweisen beides. Die Passauer Cellistin und der chilenische Gitarrist sind nicht nur musikalisch als "duocellar" ein Paar, sondern auch privat.

Doch dass Danilo Cabaluz gerade in Chile ist, wo er auch Weihnachten verbringen wird, hat die beiden nicht daran gehindert, sich am klingenden Adventskalender der PNP zu beteiligen – das Internet macht‘s möglich. Im Fernduett haben die beiden einen wahren Klassiker aufgenommen: Maria durch ein Dornwald ging.



Warum haben Sie dieses Lied gewählt?
Julia Willeitner: Das Lied "Maria durch ein Dornwald ging" ist ein altes deutsches Lied, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer mehr zum Adventslied, und auch bei mir vergeht keine Weihnachtszeit, ohne dieses Lied mindestens einmal gespielt und gesungen zu haben. Es ist eines meiner Lieblingslieder seit Kindertagen, das ich bis heute immer wieder aufs Neue ausgrabe und schon in den unterschiedlichsten Besetzungen gespielt habe. Außerdem habe ich eine Vorliebe für Altes.
Danilo Cabaluz: Das Lied ist besonders schön, deswegen haben wir es ausgewählt. Ich kenne nicht so viele Weihnachtslieder – oder vielleicht doch, aber ich weiß nicht, ob sie wirklich weihnachtlich sind oder nicht. Normalerweise höre ich mehr die Musik als Texte, so kann man nicht so gut unterscheiden. In meiner Heimat Chile hört man nicht bestimmte Lieder an Weihnachten, zumindest in meiner Familie. Wir haben die schöne Musik unseres Alltags weiter gehört.

Welche Rolle spielt Musik in ihrem Leben?
Willeitner: Ich würde sagen: die Hauptrolle! Musik ist das was mir die schönsten Momente im Leben schenkt und ist für mich eine Sprache, die man überall auf der Welt sprechen kann. Anders gesagt: Musik ist mein Leben und überhaupt nicht mehr wegzudenken! An Weihnachten wird bei uns viel gesungen und gespielt. Wenn nicht gerade Corona ist, spiele ich zur Weihnachtszeit auch oft in eisig kalten Kirchen, das ist zwar nicht immer angenehm, aber irgendwie auch etwas, was ich gerne tue.
Cabaluz: Unbedingt die Hauptrolle, für mich ist Musik Leben. Musik besteht nicht nur aus den unterschiedlichen Klängen oder Töne, die wir als Musiker machen, sondern auch aus den Klängen der Natur, die wir überall hören. Sie hat eine mysteriöse Kraft, die uns tief berührt, anders als andere Arten von Kommunikation. Die Musik kommt zu uns nicht nur durch die Ohren, sondern auch durch ihre Schwingungen, in denen unser ganzes Sein mitklingt. Deswegen ist Musik so wichtig für mich, ich könnte das Leben nicht von der Musik trennen.

Wie verbringen Sie den Heilgen Abend?
Willeitner: Ich glaube, in 28 Jahren war ich nur einmal nicht bei meiner Familie in Passau, sondern in Chile. Das war ziemlich verdreht, denn dort ist Hochsommer im Dezember. Normalerweise bin ich aber bei meinen Eltern. Meine ganze Familie hat eine Vorliebe für den großen J.S. Bach, und so schmücken wir jedes Jahr den Christbaum und hören das Weihnachtsoratorium dazu. Dann singen wir oft auch selbst mehrstimmige Choräle, essen Würstl mit Sauerkraut und haben’s immer recht lustig!
Cabaluz: Normalerweise mit Familie oder Freunden. Ich versuche immer weit weg von diesem schrecklichen Konsumzwang zu sein, dez um Weihnacht kommt. Als Nichtkatholik nutze ich den Tag einfach, um mich mit Menschen zu treffen, die mir nahe sind. Mir gefällt aber, dass so viele Meschen Weihnachten feiern, dieser Tag hat eine ganz andere Energie als normale Tage.

− jmu