Bei Maximilian Siglmüller klingelt der Wecker Tag für Tag um Viertel vor fünf. Dann kümmert er sich um seinen sechs Monate alten Schäferhund Cora und den Kater Aslan. Dann geht es in den Brieftaubenschlag, wo er seine Vögel mit frischem Wasser und Futter versorgt. Das Erstaunliche: Maximilian Siglmüller ist erst zehn Jahre alt. Und sein 58-schnäbliges Taubenteam hat bei seiner ersten Jungtierreise der Fluggruppe Passau-Waldkirchen für einen echten Sensationserfolg gesorgt (PNP berichtete). Die Tiere landeten auf den Plätzen eins bis fünf in der RV Passau.
Seine innige Beziehung zu Tieren besteht seit seiner frühesten Kindheit: "Mit zwei bin ich schon der Mama hinterher in den Taubenschlag", erzählt Maximilian, dessen Vater und Großvater erfolgreiche Taubenzüchter sind. Ob es klappt, dass er sich selbstständig um einen eigenen Vögel kümmert, wurde im Hause Siglmüller erst mal in der Züchtertaubenhütte mit 15 Zellen getestet. Da Maximilians Eltern sich "zu 100 Prozent auf ihn verlassen konnten und können", wurde schließlich ein eigener Taubenschlag für den Filius gebaut. Das Holz dafür spendierten Oma und Opa zur Kommunion.
In dem neuen Taubenschlag wohnt nun seine 58-schnäblige Jungtiermannschaft in bunten Zellen, an denen Maximilian Siglmüller selbst rumgeschraubt hat. Die Vögel mit besonderem Gefieder hören auf Namen wie Duplo und Kitkat. Sein ganzer Stolz ist eine Taube von einem Züchter aus Belgien, dem Mutterland des Brieftaubensports.
Die Tauben sind für ihn freilich viel mehr als nur Sportgeräte: "Ich spreche mit meinen Vögeln, die bis zu 18 Jahre alt werden. Wenn eine stirbt, macht mich das traurig, weil ich sie ja mit aufgezogen habe."
Mehr dazu lesen Sie im Waldkirchner Lokalteil der Passauer Neuen Presse am 9. September.
