Der "Große Frauentag"

15.08.2022 | Stand 15.08.2022, 8:00 Uhr

In Tracht gekleidete Mädchen mit Kräuterbuschen nehmen am Trachtenfestzug durch Kochel zu Maria Himmelfahrt teil. Am 15. August findet der große Kocheler Heimattag statt. Foto: Matthias Balk

In den Zeitraum zwischen Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr und Tag- und Nachtgleiche im Herbst fallen wichtige Marienfeste. Den Anfang macht Verkündigung am 25. März, es folgt Heimsuchung am 2. Juli, und einen Höhepunkt erreichen wir mit Mariä Himmelfahrt am 15. August.

Die neutestamentliche Grundlage für das Fest "In annuntiatione Beatae Mariae Virginis" (Mariä Verkündigung) bietet das erste Kapitel des Evangeliums nach Lukas. Nach dem Bericht des Evangelisten sandte Gott den Engel Gabriel, damit er Maria ankündige, dass sie Gottes Sohn gebären wird. Auf Griechisch ist der Gruß des Engels als "chaire" ("freue dich, sei froh") überliefert, auf Hebräisch wäre "schalom" zu erwarten. In der lateinischen Übersetzung wird "Ave", die übliche Grußformel der Römer, verwendet. Das Gebet "Ave Maria" nimmt die Grußworte des Engels Gabriel auf: "Gegrüßet seist du Maria, der Herr ist mit dir." Die Festbezeichnung "Mariä Verkündigung" ist so zu deuten, dass Maria vom Heiligen Geist den Sohn Gottes empfängt. Die Ankündigung ist gleichzeitig als Moment der Empfängnis zu verstehen: Wenn Gott spricht, dann geschieht, was er sagt.
Das Fest wird am 25. März gefeiert. Dieses Datum seinerseits basiert auf der Festlegung der Geburt von Jesus Christus auf den 25. Dezember, die Verkündigung erfolgt dementsprechend neun Monate früher. "Verkündigung des Herrn" liegt im Bereich der Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr, heuer am 20. März: Christus wird als Sonne und aufgehendes Licht verstanden, im Jahresablauf fügt sich das Fest in die Zeit der länger werdenden Tage. Maria und Jesus stehen im Zentrum des Festgeheimnisses. Martin Luther bezeichnete "Verkündigung des Herrn" als "eins der fürnehmsten Feste".

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