Steinkirchen
Der Deich wächst: 5,6-Millionen-Projekt bei Steinkirchen

05.03.2022 | Stand 05.03.2022, 6:00 Uhr

Der Plan steht, die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Den Baubeginn der Deicherhöhung bei Steinkirchen läuten (v.l.) Dominik Zehatscheck von der Wiges, Projektleiter Florian Gruber, stellvertretende Abteilungsleiterin vom Wasserwirtschaftsamt Theresa Mocker und Siegfried Ratzinger, Bereichsleiter Hochwasserschutz, ein. Hundertjährlichem Hochwasser hält der neue Deich stand. −Fotos: Baumgartner

Ein höherer Deich muss her. Diese Erkenntnis brachte das Jahrhunderthochwasser 2013. Als Schwachstelle des Hochwasserschutzes wurde vom Wasserwirtschaftsamt der Deich bei Steinkirchen ausgemacht. Mit Spundwänden konnte schnell reagiert werden, nun kommt dauerhafter Schutz gegen hundertjährliche Hochwasser in Form einer Deicherhöhung um einen Meter bis 1,20 Meter, wie Siegfried Ratzinger, Bereichsleiter Hochwasserschutz beim Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, informiert. 5,6 Millionen Euro kostet der Ausbau des Deiches samt neuem Schöpfwerk.
Projektleiter Florian Gruber berichtet, dass die Vorbereitungen der Bauarbeiten, wie archäologische Untersuchungen und Fällarbeiten, abgeschlossen sind. Momentan wird die Baustraße für die schweren Maschinen und Schallschutzwände errichtet. Als erster baulicher Schritt folgt der Beginn des Massivbaus des neuen, deutlich leistungsstärkeren Schöpfwerks, da dessen Bau die längste Zeit erfordert und mehrere Gewerke wie Betonbau, Stahlbau und Elektrik in Anspruch nimmt. Nebenbei wird der Deich in Erdbauweise erhöht. Im Dorfbereich von Steinkirchen wird eine Hochwasserschutzwand errichtet.
Die Fertigstellung der Maßnahmen ist für September 2024 geplant. Das neue Schöpfwerk soll dann zunächst im Parallelbetrieb mit dem bestehenden Werk getestet werden. Dann übernimmt das Wasserwirtschaftsamt die Pflege- und Mäharbeiten von der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft (Wiges), die den Ausbau betreut.
Bis zum Ende der Bauarbeiten müssen sich ab kommender Woche Radfahrer umorientieren. Der Radweg am Deich entlang wird von den Baustellenfahrzeugen genutzt. "Da haben wir schon schlechte Erfahrungen gemacht auf Baustellen, dass auf einmal Radfahrer hinter großen Maschinen auftauchten", sagt Dominik Zehatscheck von der Wiges. Er hält alle Radfahrer dazu an, der ausgeschriebenen weiträumigen Umleitung durch Steinkirchen und Uttenhofen zu folgen.

− bba