Sankt Englmar
Den Buckel runter rutschen mit Erfolg

16.05.2018 | Stand 20.09.2023, 5:49 Uhr

Die Attraktionen auf dem Egidi-Buckl wachsen: In sechs Jahren hat die Familie Bindl fünf Millionen Euro ins Freizeitparadies investiert.Hier rauscht gerade der "Voglwuide Sepp" ins Tal. − F.: mel

Elfriede Bindl wollte unbedingt, dass auf dem familieneigenen Gelände, dem Egidi-Buckel in Sankt Englmar (Lkr. Straubing-Bogen), eine Sommerrodelbahn entsteht. Der Skilift stand ja mangels Rentabilität seit 1987 still. Weil ihr Mann Franz nicht recht zog, traf sich Elfriede Bindl mit den Lift-Eigentümern, die trotz Stillstands noch Pacht zahlen mussten, und machte den Deal perfekt – der Lift war Eigentum der Bindls.

20 Jahre ist das her. Auch wenn der erste Plan nicht aufging, dass der Skilift die Bobs zur Rodelbahn hinaufzieht, war es der Beginn für ein Lebenswerk: Das Rodel- und Freizeitparadies Sankt Englmar, unter anderem mit der längsten Achterbahn Bayerns, dem "Voglwuiden Sepp, lockt heute über 200000 Besucher im Jahr in das höchstgelegene Bergdorf des Bayerischen Waldes.

Am Pfingstwochenende wird das Jubiläum mit Bands, Bungee-Springen vom 60 Meter hohen Autokran, Abendrodeln und dem Voglwuiden Sepp bei Nacht gefeiert.
2012 wurde aus dem Unternehmen eine GmbH – ein Schub fürs Unternehmen: Bindls investierten in eine Tubing-Bahn, auf der die Familien in die Tiefe rutschen können, ein Indoor-Spielplatz wurde 2013 eröffnet. 2014 wurde der "Flying Fox" mit 20-Meter-Turm gebaut, ein Jahr später der Wasserspielplatz und 2016 schließlich die Topattraktion, der "Voglwuide Sepp", mit 755 Metern Bayerns längste Achterbahn.
Im Vorjahr wurde die jüngste Attraktion eröffnet: der Kuglwoid, eine Giga-Holzmurmelbahn durch den Wald. Es soll nicht der letzte Zuwachs gewesen sein. Als nächstes schwebt Franz Bindl eine Belebung des oberen Egidi-Buckels vor. Pläne gibt es, aber sie werden noch nicht verraten. "Ich habe jeden Tag eine neue Idee, weil i spinn a bissl", lacht Franz Bindl selbst über seine Kreativität. Die Hartnäckigkeit seiner Frau war der richtige Schritt, denn: "Für mich gibt’s heute keinen anderen Job." –mel