Internationaler Klimastreik
Das planen Fridays for Future-Demonstranten in der Region

25.09.2020 | Stand 20.09.2023, 1:40 Uhr

Hannah, eine Aktivistin der Fridays for Future Bewegung, hält vor dem Rathaus in Nürnberg ein Schild mit der Aufschrift "Gegen Klimawandel gibt es keinen Impfstoff" in den Händen. −Foto: Daniel Karmann/dpa

Die Bewegung Fridays for Future hat für Freitag zum internationalen Klimastreik aufgerufen. Wir haben für Sie zusammengefasst, wo und vor allem wie in der Region trotz Corona-Krise demonstriert wird:

NIEDERBAYERN

Passau: Die Demonstration von Fridays for Future Passau unter dem Motto "Kein Grad weiter"beginnt um 16 Uhr an der Ortspitze und endet am Klostergarten. Um die Corona-Hygieneauflagen einzuhalten, sind alle Teilnehmenden verpflichtet, eine Maske zu tragen und Teilnehmende, die nicht aus demselben Haushalt kommen, mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten. "Endlich können wir wieder eine Laufdemo durchführen. Das ist leider auch bitter nötig, denn die Bundes- und Landesregierung haben es verpasst, in ihrer Reaktion auf die Coronapandemie den Klimaschutz voranzubringen," erklärt Elisa Buhr, Mitorganisatorin von FFF Passau. Die Veranstalter rechnen aufgrund der Witterung mit nur etwa 150 Teilnehmern.

Landkreis Rottal-Inn:
In Pfarrkirchen veranstaltet der Glasbau e. V. eine Art stille Mahnwache. Die Teilnehmer sollen weiße Kleidung und einen weißen Mundschutz tragen. Außerdem sollen sie Schilder mit Fotos von ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten hochhalten. Nach der Aktion werden die Bilder in den Bäumen aufgehängt. Beginn ist um 13 Uhr am Stadtplatz von Pfarrkirchen.

Landkreis Dingolfing-Landau: In Landau wird von 13 bis 14 Uhr auf dem Landauer Volksfestplatz gestreikt. Die Veranstalter rechnen aufgrund der Pandemie und des Regens mit wenigen Teilnehmern.

Landkreis Deggendorf: In Deggendorf ist eine Kundgebung geplant, die "Corona-kompatibel und gesetzeskonform" gestaltet wird, wie er Deggendorfer Initiator Klaus von Eichhorn betont. Deshalb findet sie auf dem Oberen Stadtplatz statt, wo genug Platz ist, um Abstand zu halten. Und: Auch wenn weiterhin vom "globalen Klimastreik" die Rede ist – in Deggendorf wird es am Freitag keinen Schülerstreik geben. Die Kundgebung startet erst um 14 Uhr. "Die Schulzeit ist nun so wichtig, um die Lücken zu schließen, dass wir von keinem Schüler verlangen können, die Schule zu streiken", sagt der Gymnasiast Laurin Kröplin vom Deggendorfer Organisationsteam.

OBERPFALZ

Regensburg: Knapp 3500 Teilnehmer könnten laut Polizei in Regensburg zusammenkommen. Angemeldet wurden nämlich 23 einzelne Menschenketten. Ab 17.30 Uhr sollen sie sich durch das Donaugelände ziehen. "Wir werden alle zwei Meter am Boden mit Kreide markieren, wo ein Platz frei ist", sagte Sophia Weigert von Fridays for Future Regensburg. Zusätzlich müssen die Teilnehmer wie bei allen Demos im Freistaat einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

OBERBAYERN

München: Auch in der bayerischen Landeshauptstadt ist Kreativität gefragt. Wegen der hohen Infektionszahlen in München hat die dortige Ortsgruppe den Streik auf der Theresienwiese abgesagt. Eigentlich sollten sich hier am Freitagmittag 1000 Demonstranten versammeln. "Das wollen wir nicht verantworten", sagte Lukas Maggioni von Fridays for Future München. Als Alternativprogramm sollen sich nun maximal 500 Personen treffen, die sich vorab online angemeldet haben.

Landkreis Altötting: Vor dem Bürgerhaus in Burghausen treffen sich um 14 Uhr die Teilnehmer zur Kundgebung. Wegen der Corona-Auflagen ist Mund-Nase-Schutz zu tragen und Abstand zu halten und es wird keinen Demonstrationszug geben. Das Anliegen der "Fridays For Future"-Jugendlichen sei eines der Gesamtgesellschaft. Deshalb gehen die Organisatoren, das lose Bündnis "Citizen for Future – Bürger für eine enkeltaugliche Zukunft", am Freitag auf die Straße. Ziel sei es, die Forderungen der "Fridays for Future"-Bewgung zu unterstützen, "die nichts weniger fordert, als dass die Politik wirkungsvollere Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreift, um die im Pariser Abkommen zugesagten Ziele und das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen und die wissenschaftlichen Fakten nicht weiter ignoriert", sagte Eveline Merches als Sprecherin des Bündnisses.

Landkreis Traunstein: Auch in Traunstein wird es eine Demonstration geben, Beginn ist um 13.30 Uhr im Stadtpark. Einen Demozug wird es aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht geben. Im Mittelpunkt soll die Energiewende stehen. "Wir stehen an einem Scheidepunkt: Rasen wir weiter auf den Abgrund zu, oder ziehen wir die Notbremse? 2019
haben wir die Klimakrise auf die politische Agenda gesetzt, 2020 müssen trotz Corona auch endlich die notwendigen Maßnahmen folgen", so Hannah Fellner von Fridays for Future Traunstein. Wegen Corona waren die Streiks im März und April im Internet und seit Mai mit Hygienemaßnahmen auf der Straße weitergeführt worden. Das Hygienekonzept beinhaltet unter anderem die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Parteiunabhängig fordert die Bewegung die Klimaneutralität bis 2035 – auf lokaler Ebene genauso wie auf Bundesebene.

Landkreis Berchtesgadener Land: Der Klimastreik in Bad Reichenhall beginnt am Freitag um 13.30 Uhr am Rathausplatz.

WEITERE GROSSSTÄDTE

In Augsburg hingegen setzt man auf Sport: Um 17.00 Uhr soll hier ein Fahrradzug mit 300 Teilnehmern durch die Stadt starten. "Und es werden Bilder zur Thematik mit Kreide auf den Boden gemalt, um auch ein bisschen länger darauf aufmerksam zu machen", sagte Sarah Bauer von der Ortsgruppe Augsburg. Lange werden die wahrscheinlich nicht halten - der Deutsche Wetterdienst sagt für Freitag Regen voraus.

In Nürnberg wollen die 1000 angemeldeten Demonstranten ab 12.30 Uhr lieber zu Fuß durch die Straßen ziehen. Und das sogar mit mehr Abstand als vorgeschrieben: "Wir in Nürnberg sagen, dass wir drei Meter Abstand mindestens zwischen den Leuten haben wollen", sagte Fabia Klein von der Ortsgruppe Nürnberg. Das bedeutet laut Polizei aber auch Behinderungen im Stadtverkehr.

− pnp/dpa