Lindberg
Bauernhausmuseum bekommt neue Ausstellung

25.09.2020 | Stand 25.10.2023, 11:32 Uhr

Auf weitere gute Zusammenarbeit zum Erhalt des Bauernhausmuseums stoßen an: Kassiererin Edith Meindl (v.l.), 2. Vorsitzender Kurt Hackl, Schriftführerin Michaela Burghart und 1. Vorsitzender Josef Winter. −F.: Winter

Der Förderverein Bauernhausmuseum Lindberg hat ein arbeitsreiches Jahr vor sich. Das Konzept für die neue Dauerausstellung steht – jetzt geht es an die Umsetzung.

Auf 140 Quadratmetern im Obergeschoss des Museums ist eine komplett neue Ausstellung geplant. Im Rahmen des Interreg-Projekts "Gunthersteig" will man im Bauernhausmuseum das Leben und Arbeiten auf den Spuren des Heiligen Gunthers darstellen. Roland Pongratz vom Regener Büro Kultur und Konzept und Projektmitarbeiterin Lisa Späthe präsentierten bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Gasthaus Bauer die Eckdaten der neuen Dauerausstellung. In fünf Räumen will man sich folgender Themen annehmen: "Besiedelung des Nordwaldes", "Das Angerdorf Lindberg entsteht", "Unterwegs auf dem Gunthersteig", "Sagen, Mythen und Liebelei am Dorfrand" sowie "Waldhirten und Holzhauer".

Ausführlich erklärte Roland Pongratz, wie die einzelnen Themenbereiche aufgerollt werden sollen. Als nächsten Schritt will man sich nun Innenarchitekten und Grafiker mit ins Boot holen. "Bemerkenswert ist, dass der alte Bauernhof, der das Museum beherbergt, seit fast 500 Jahren direkt am Gunthersteig steht. Damit wird das Ausstellungsgebäude selbst zu einem Objekt der Ausstellung. Das ist ganz herausragend", sagte Roland Pongratz.

Vereinsvorsitzender Josef Winter informierte die Versammlung, die neue Ausstellung werde durch das Förderprogramm "Ziel ETZ Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2014-2020" im Rahmen des übergeordneten Projekts "Gunthersteig" mit 85 Prozent bezuschusst, wobei der bewilligte Kostenrahmen bei 204 000 Euro liege. "Das heißt: 30600 Euro müssen wir aus eigener Tasche aufbringen. Eine stolze Summe für einen kleinen Verein", so der Vorsitzende. "Und viel Arbeit, denn im Mai/Juni 2021 soll die Ausstellung eröffnet werden." Josef Winter bat schon jetzt um tatkräftige Mithilfe, zum Beispiel beim Ausräumen des oberen Stockwerks.

In seinem Tätigkeitsbericht blickte der Vorsitzende auf eineinhalb Jahre zurück, da die diesjährige Jahreshauptversammlung coronabedingt von Frühjahr auf Herbst verschoben werden musste. Die drei Großveranstaltungen 2019 seien hervorragend gelaufen, vor allem die Dorfweihnacht habe voll eingeschlagen, so Winter. "Das war der Hammer, die Besucher haben uns fast überrannt. Das war die beste und schönste Dorfweihnacht, die wir je hatten." Sein besonderer Dank galt den über 30 Helfern, die bei jeder Veranstaltung jeweils mehrere Tage im Einsatz sind. "Das ist eine enorme Leistung, die der Verein da erbringt", stellte Winter fest. Zugleich machte er klar, dass diese Feste die Haupteinnahmequelle des Vereins sind.

2019 habe es zudem sechs Kulturveranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und Konzerte gegeben und jede Menge Familien- und Weihnachtsfeiern. Seit 1. Mai 2019 ist im Bauernhausmuseum die temporäre Ausstellung "Auswandern ins Amerika" zu sehen. "Wegen Corona stand heuer im Frühjahr lange nicht fest, wann wir Museum und Wirtshaus wieder öffnen können, deshalb wurde die Auswanderer-Ausstellung ein zweites Jahr beibehalten. Sie läuft jetzt noch bis Ende Oktober", so Winter. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang Dr. Friedemann Fegert aus Karlsruhe, der die Ausstellung konzipiert hat.

Im Coronajahr 2020 seien bisher alle größeren Veranstaltungen und auch das Kulturprogramm abgesagt worden. "Vermutlich wird es in diesem Jahr auch keine Dorfweihnacht geben", kündigte der Vorsitzende an. Trotz oder vielleicht auch wegen Corona konnte er aber von einem erfreulichen Besucherzuwachs im Museum und auch im Biergarten berichten. Sehr gut angenommen werde zudem das neue Standesamt im Bauernhausmuseum. Sein Dank für die freundschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeit galt Museumsbesitzer Franz Estendorfer.

Kassiererin Edith Meindl gab einen Überblick über die Finanzen und meinte: "Der Verein steht gut da". Auch neue Mitglieder habe man wieder gewinnen können, aktuell liege die Zahl bei 161. Kassenprüferin Gabi Kreuzer bescheinigte Edith Meindl hervorragende Arbeit und einwandfreie Führung der Bücher und Belege.

Die Leitung der Neuwahlen übernahm Bürgermeister Gerd Lorenz. Er dankte den Fördervereins-Mitgliedern für ihr Engagement. "Was ihr da auf die Beine gestellt habt, ist großartig. Das Museum ist zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Dorf geworden. Die geplante neue Ausstellung ist hochprofessionell und wird bestimmt ein tolles Zugpferd für die Gemeinde Lindberg", sagte der Bürgermeister.

Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Josef Winter; 2. Vorsitzender: Kurt Hackl; Kassiererin: Edith Meindl; Schriftführerin: Michaela Burghart; Kassenprüfer: Josef Uhrmann und Gabi Kreuzer. Zu Beisitzern wurden gewählt: Hermann Köstlmeier, Josef Kreuzer, Franz Wudy sen., Mario Schmid, Franz Wudy jun. Christoph Fischer und Florian Achatz. Wirtshausreferentinnen sind wieder Barbara Fischer und Barbara Wudy, das Amt des Kulturbeauftragten übernahm Toni Fischer.