Vilshofen
Das "Kleine" hat was auf dem Kasten

21.11.2019 | Stand 19.09.2023, 5:59 Uhr
Simone Kuhnt

Am Donnerstag hat Verkehrsüberwacher Matthias Stöckl das kleine Geschwindigkeitsmessgerät in der Daxlarner Straße in Pleinting montiert. Es muss in einer bestimmten Weise angebracht werden, damit es funktioniert. −Fotos: Kuhnt

"Des Kloane" oder "des Unsichtbare" – so nennt Matthias Stöckl das mysteriöse Gerät, das er jede Woche an einer anderen Straße im Stadtgebiet von Vilshofen montiert. Und in der Tat: Das hellgraue Gerät, etwa so groß wie ein Laptop, fällt am Straßenrand kaum auf. Doch das Kästchen hat es in sich. Per Infrarot misst es Anzahl und Geschwindigkeit sämtlicher vorbeifahrender Fahrzeuge auf beiden Fahrbahnen. Seine Mission erfüllt es überall dort, wo es sich Anwohner wünschen oder wo es der Bürgermeister und die Stadtverwaltung als sinnvoll erachten. Unbemerkt sammelt das Gerät sämtliche Daten auf einer Speicherkarte. Nach exakt sieben Tagen baut Matthias Stöckl das Kästchen wieder ab, liest die Daten aus, wertet sie aus und übermittelt sie an Ordnungsamtchef Peter Wallner. Dabei läuft alles anonym, denn: Das Gerät stellt weder den Fahrzeugtyp noch das Kennzeichen fest, noch schießt es ein Beweisfoto vom Fahrer. Lediglich über die Fahrzeuglänge (Pkw, Van, Lkw) lassen sich Aussagen machen.
Mithilfe der ermittelten Informationen verschafft sich die Stadtverwaltung einen Überblick darüber, wo in Punkto Tempoübertretungen Handlungsbedarf besteht. In der Bürgerversammlung in Pleinting und im Bauausschuss kam das Gerät zur Sprache. In der Vilsfeld-Siedlung hatten sich Anwohner über zu schnelle Autos beschwert. Das "Kloane" wurde montiert – die Auswertung ergab: Er wird weitgehend korrekt gefahren.

"Vor allem auf den Staatsstraßen fahren die Leute in der Regel schneller als erlaubt", weiß Stöckl. Von dem "unsichtbaren" Gerät hingegen bekommen die Autofahrer nichts mit. Deshalb liefert es – im Gegensatz zu seinem großen Bruder – das wahre Tempo-Verhalten der Fahrer.

Mehr darüber lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 22. November.