Wenn es in Aldersbachs Bräustüberl bei Bier und Brotzeit zünftig zugeht, sagt vielleicht jemand: "Das Aldersbacher Bräustüberl – einmalig." Das ist, wörtlich genommen, nicht ganz korrekt. Denn das Aldersbacher Bräustüberl gibt es zwei Mal. Was nur wenige wissen: Lam im Bayerischen Wald hat auch ein Aldersbacher Bräustüberl.
Es handelt sich um eine Nachahmung des Stüberls in Aldersbach. Dieses ist seit vielen Jahrzehnten Anziehungspunkt, es ist "ein Kleinod niederbayerischer Gastlichkeit" und "Hochburg der Gemütlichkeit", wie es die Brauerei Aldersbach – die Betreiberin des Stüberls – in einem Werbetext ausdrückt.
"Wir haben, weil das Bräustüberl in Aldersbach so gut war, den Gedanken gehabt, auch in Lam ein Bräustüberl zu machen", sagt Brauerei-Geschäftsführer Adam von Aretin (70). Vor rund 25 Jahren sei es eröffnet worden.
Es kommt ja öfter vor, dass die Gastronomie Erfolgreiches kopiert: Vom Münchner Hofbrauhaus gibt es, laut HB-Brauerei, weltweit 31 Nachahmungen. Auch das Münchner Oktoberfest hat Ableger auf der halben Welt. Fastfood-Firmen wie McDonald’s und Burger King eröffneten, nachdem der Betrieb im Mutterland USA gut angelaufen war, fast auf der ganzen Welt Restaurants.
Das Kalkül dahinter: Ist etwas berühmt und erfolgreich, stehen die Chancen gut, dass die Kopie davon ähnlich erfolgreich wird.
Beim Aldersbacher Bräustüberl in Lam ging diese Rechnung jedoch nicht so recht auf. Das Stüberl in Lam "hat sich als nicht so attraktiv ergeben, wie es in Aldersbach selber ist. Es ist schwierig, eine Kopie vom Original zu machen. Denn was sich über längere Zeit entwickelt, kann man schlecht kopieren", sagt Adam von Aretin. Laut von Aretin hat die Brauerei "das Anwesen vor eineinhalb Jahren verkauft".
− mm
Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 10.8.
