Braunau
"Danton" – Die Revolution frisst ihre Kinder

08.07.2019 | Stand 08.07.2019, 18:00 Uhr

Das Volk, gebeutelt von der Revolution, die Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" zum Ziel hatte. −Foto: red

Nach dem großen Erfolg der Theaterproduktion "Der Bockerer" im letzten Jahr, als es um die Diktatur im Nationalsozialismus ging, bringt das Bauhoftheater Braunau in diesem Jahr mit "Danton", frei nach Georg Büchners "Dantons Tod", das nächste große Stück Zeitgeschichte auf die Freilichtbühne am Kirchenplatz. Premiere ist am Freitag, 12. Juli, um 20 Uhr. 13 weitere Aufführungen folgen.

Die menschliche Natur bewegt sich, wie die Geschichte lehrt, zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Eros und Gewalt, zwischen Lust am Leben und Sucht nach Untergang. Sobald der Mensch an einem Hebel der Macht ist, wird er übermütig, dreht im Suchen nach vermeintlich mehr Lebensqualität daran herum und landet oft im Desaster, weil er die Dimensionen des sinnvoll Machbaren aus Überheblichkeit falsch einschätzt. In der großen Politik führt das meist zur Katastrophe. Das zeigte sich beispielhaft bei der französischen Revolution.

Die Misere des revolutionären Prozesses, der "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" anstrebt, umreißt Georg Büchner in seinem Vierakter "Dantons Tod": Es herrscht Ausnahmezustand, das Volk hungert weiter, der Nächste wird zum gnadenlosen Feind des Nächsten. Als Symbol der Revolution verewigt sich nicht der "Ange de la paix" (Friedensengel), sondern die Guillotine.

− josMehr zu diesem Thema lesen Sie am 9. Juli in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).