Mit rund 800 teilnehmenden Schülern und Schülerinnen fand am 22. Februar 2019 die erste große Freitagsdemonstration der "Fridays for Future"-Gruppe in Traunstein statt. In Form eines zweitägigen Protestcamps erinnerte ein halbes Dutzend Mitglieder der Gruppe auf dem Traunsteiner Stadtplatz jetzt an das Jubiläum und die anhaltende Bedeutung des Klimaschutzes. Bei einer Buchvorlesung, Info-Aktionen mit Plakaten sowie zwei Workshops über die Grundlagen des Klimawandels und Formen des Aktivismus kamen sie mit Besuchern ins Gespräch.
Die Hintergründe erläuterte der 16-jährige Luca Barakat aus Marquartstein: "Eine Großdemonstration erschien uns angesichts der aktuellen Corona-Inzidenzen nicht angemessen. Rückblickend hat sich gezeigt, dass wir durch die zahlreichen Kontakte bei unserem Protestcamp auch sehr viele interessierte Menschen erreicht haben und mit ihnen über Klimaschutz diskutieren konnten."
Viel Zuspruch und Anerkennung Bei der Übernachtung auf Samstag im Pavillon auf dem Stadtplatz mussten die jungen Leute bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Zähne zusammenbeißen. "Zum Glück hatten wir genügend Decken und Schlafsäcke dabei", sagte Clara Angele. Überraschend auftauchende Unterstützer versorgten die Umweltaktivisten mit viel Zuspruch und Anerkennung, heißem Tee, Gepäck oder Pizzabrot.
Aber auch Beschimpfungen als "Öko-Terroristen" oder "Schulschwänzer", die die "Gesellschaft unterwandern", mussten sich die jungen Leute anhören. "Das zeigt nur, dass wir einen Nerv getroffen haben", sagte Luca. Obwohl aktuell Themen wie der Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise und die Inflation in den Vordergrund drängen, "dürfen wir die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Menschheit nicht aus den Augen verlieren", erklärte Franzi Eder.