Es schien, als wäre eine Devise für den verkaufsoffenen Sonntag ausgegeben worden: Gejammert wird nicht. Anders als in Pocking, wo die Geschäfte geschlossen blieben und der Streetfood-Markt abgesagt worden war, weil Großveranstaltungen in Zeiten von Corona verboten sind, entschied man sich im Kurort fürs Aufsperren am Sonntag, 7. Juni. Der Bauernmarkt am Kurplatz und die für ein paar Stunden geöffneten Geschäfte sollten ein "Lebenszeichen" des Kurorts und "unser Comeback" sein, hatte Günter Köck vom Kur- und Gewerbeverein zuvor als Devise ausgegeben. Diese Entscheidung des veranstaltenden Vereins ist rundweg positiv bewertet worden. Auch wenn die Geschäfte nicht so liefen wie sonst in Bad Füssing üblich. Sonst, das heißt, wenn die vielen Kurgäste die Straßen bevölkern. Die fehlten.
"Es ist schwierig", beschrieb Hubert Rothbauer von der Hausbrennerei "Zum Voglbauer" in Aigen am Inn die Situation. Er betreibt einen Stand beim Bauernmarkt. Ganz klar sei nicht der gewohnte Umsatz zu machen, "aber der Markt gehört aus Solidarität abgehalten", findet Rothbauer. Für Einheimische und Leute aus den umliegenden Orten sei dieser Sonntag ein perfekter Tag, um den Kurpark zu genießen und zu bummeln. Auch in den Geschäften, die von 11 bis 16 Uhr geöffnet hatten, war keiner von einem großen Umsatztag ausgegangen. "Wir sind froh, dass wir da sein dürfen", sagte Peter Stöckl, Chef des Kaufhauses Geml in der Kurallee.
Richtig viel los war in der Lindenstraße bei der Metzgerei Lang. Da stellte sich beinahe das altvertraute Lindenstraßen-Gefühl ein. Ein Solo-Unterhalter spielte auf, Sitzplätze waren drinnen und draußen kaum zu ergattern. Hier wurde groß gefeiert: Nach fünfmonatiger Umbauphase war Wiedereröffnung. Chefin Michaela Lang begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Tobias Kurz und dessen Amtsvorgänger Alois Brundobler.
− car
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