Iggensbach
Corona-Wut statt Aufstiegseuphorie

Fußballer vom Iggensbacher Tabellenführer: Erst infiziert, dann angefeindet

03.04.2020 | Stand 19.09.2023, 6:58 Uhr

Über Stefan Kufner als Torwart wird in Iggensbach derzeit wenig gesprochen. Abseits des Sportlichen gab es dafür deutlich mehr Gesprächsstoff. −Foto: Archiv/Binder

Es hätte alles so schön werden können. Zur Winterpause thront der FC Handlab-Iggensbach mit fünf Punkten Vorsprung auf der Tabellenspitze der Kreisklasse Deggendorf. Die Vorfreude auf die Rückrunde war in der Mannschaft riesig. Um optimal in die restlichen Spiele gehen zu können, stand für das Team wie jedes Jahr Mitte März ein Trainingslager in Kroatien an. Nach der Rückkehr war an Aufstiegseuphorie aber nicht zu denken, ganz im Gegenteil.

Gleich sieben Spieler, darunter auch Spielertrainer Stefan Kufner, haben sich mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 infiziert. Einige Dorfbewohner hatten dafür jedoch nur abfällige Kommentare übrig. Nicht nur die Kranken, auch gesunde und unbeteiligte Mitspieler waren betroffen.

Als in der Nacht zum Donnerstag, 12. März, insgesamt 33 Spieler, Trainer und Vorstandsmitglieder mit dem Bus nach Kroatien aufgebrochen sind, war "das Corona-Thema zwar irgendwo im Kopf vorhanden", wie Kufner erzählt, doch Sorgen oder Gedanken habe sich keiner gemacht. Zum Zeitpunkt der Abfahrt gab es im Landkreis Deggendorf einen bestätigten Fall, in ganz Kroatien waren es 19 (Bei Redaktionsschluss am gestrigen Freitag lagen die Zahlen im Landkreis bei 141 und 1011 in Kroatien). Die Grenzen konnten noch problemlos passiert werden und die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach noch von einer Epidemie, statt einer Pandemie.

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