Traunstein
Corona-Testzentrum: Was die Bürger ab Montag beachten müssen

03.09.2020 | Stand 20.09.2023, 6:56 Uhr

Mit dem Auto zum Corona-Test: Auf zwei Stop-and-go-Spuren geht es durch die Lagerhalle in Seiboldsdorf. Das BRK-Personal arbeitet in Schutzausrüstung. −Fotos: BRK/Landratsamt

Das große Testen hat begonnen. Seit Mittwoch ist das kommunale Corona-Testzentrum im Traunsteiner Gewerbegebiet Seiboldsdorf in Betrieb. Unter Regie des Bayerischen Roten Kreuzes lässt der Landkreis in in der angemieteten Lagerhalle (Mühlwiesen 3) zunächst nur Abstriche von Schul- und Kindergartenpersonal nehmen. Ab kommenden Montag können sich dann alle Bürger auf das Virus testen lassen.

Am Donnerstag hat Michael Reithmeier, Pressesprecher des Landratsamtes, weitere Informationen zum genauen Ablauf herausgegeben. Wichtig ist ihm der Hinweis, dass das Testzentrum eine Ergänzung zum bestehenden Angebot durch Hausärzte, kassenärztlichen Bereitschaftsdienst und Teststation an der A-8-Raststätte Hochfelln-Nord ist. "Insbesondere geht es darum, Infektionen, die sonst unerkannt bleiben, zu entdecken, um steigende Infektionszahlen möglichst zu verhindern."

Priorität hat es für die Kreisbehörde, einen reibungslosen Schul- und Kindertagesstättenbetrieb nach den Ferien zu gewährleisten. Deshalb werden diese Woche ausschließlich Lehrkräfte, Schulpersonal sowie das Personal von Kindertageseinrichtungen mit Kontakt zu den betreuten Kindern getestet.

Ab 7. September steht das kostenlose Angebot dann allen Bürgern und Arbeitnehmer im Landkreis zur Verfügung – immer montags bis freitags von 12 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung oder Terminvereinbarung ist nicht nötig.

Folgendes müssen die Bürger beachten oder dabei haben:

• Ein internetfähiges Mobiltelefon (ohne Mobiltelefon ist mit deutlich längeren Wartezeiten zu rechnen, da dann eine manuelle Eingabe der Daten nötig ist)

• Eine persönliche E-Mail-Adresse

• Die Mitnahme eines Ausweises wird dringend empfohlen, um die manuelle Eingabe der persönlichen Angaben zu erleichtern.

Beim Ablauf sind folgende Punkte von Belang:

• Anfahrt zum Testzentrum mit dem Pkw (Adresse: Mühlwiesen 3, 83278 Traunstein). Die Verkehrsanbindung im Gewerbegebiet ist laut Pressesprecher Reithmeier gut, ein Verkehrschaos sei auch bei großem Andrang nicht zu erwarten.

• Die Teststation ist als Drive-in angelegt. Man wird also im Auto sitzend versorgt (es können sich auch mehrere Personen im Auto befinden). Vorerst gibt es zwei Stop-and-go-Spuren. Wer zu Fuß kommt, wird zwar nicht abgewiesen, aber das Landratsamt bittet dringend darum, mit dem Auto zu erscheinen.

• Die Registrierung erfolgt mittels QR-Code (man muss sicherstellen, dass auf dem Smartphone eine App zum Scannen des QR-Codes installiert ist). Die BRK-Mitarbeiter händigen den Strichcode auf einem Zettel aus, man scannt diesen ein und gibt dann im Handy-Display seine persönlichen Daten in ein Online-Formular ein. Über einen finalen QR-Code-Abgleich ist am Ende jeder einzelne Test exakt mit den Daten der getesteten Person verknüpft.

• Alternativ ist, was aber deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, eine manuelle Eingabe der persönlichen Daten in einen Fragebogen zur Registrierung möglich, gegebenenfalls auch mit Unterstützung des Personals. Aus Gründen des Infektionsschutzes sollte man einen eigenen Stift dabei haben.

• Das BRK-Personal nimmt den Test vor. Es werden Abstriche aus Rachen und Nase genommen.

• Die Zustellung des Testergebnisses erfolgt per E-Mail durch den Dienstleister des Labors der Firma Eurofins. Ziel ist es, dass der Befund innerhalb von 48 Stunden vorliegt. Abweichungen sind möglich.

• Bei einem positiven Testergebnis bekommt man zusätzlich vom Gesundheitsamt Traunstein Bescheid, das im persönlichen Kontakt Quarantänemaßnahmen und Kontaktpersonenermittlung einleitet.

• Weil im Testzentrum keine ärztliche Beratung stattfinden kann, sollten sich Bürger mit Covid-19 ähnlichen Symptomen – etwa Husten, Fieber oder allgemeine Abgeschlagenheit – an ihren Hausarzt oder an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, Tel. 116117, wenden.

Gegenüber der Heimatzeitung sagte Michael Reithmeier, dass der Aufbau der Teststation mit Installation von Hard- und Software ohne Probleme vonstatten gegangen sei. Nach den ersten beiden Betriebstagen ziehe man eine positive Bilanz. Die Datenerfassung habe einwandfrei funktioniert. Auch das – nach den Testpannen an den Autobahnen – komplett auf digitale Technik umgestellte Prozedere bis zur Zustellung des Befunds scheint gut zu klappen. "Ein BRK-Mitarbeiter, der sich testen ließ", so Reithmeier, "hatte sein – negatives – Ergebnis schon nach 25 Stunden vorliegen." Am Donnerstag habe man mehr als 150 Corona-Tests durchgeführt, die maximale Kapazität liege bei etwa 300. Das BRK könne den Betrieb mit den jeweils sechs- bis achtköpfigen Teams personell gut schultern. "Wir sind also zuversichtlich, dass alles reibungslos laufen wird."