Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bittet die Menschen in Bayern, sich trotz Ostern weiter an die Corona-Regeln zu halten.
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"Ziviler Ungehorsam hilft am Ende niemandem – weder dem Einzelnen noch allen. Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft. Hilfen, die einige bekommen, gibt es nur, weil andere sie mitfinanzieren. Deswegen ist es wichtig, dass wir die Solidarität hoch halten", sagte er im Interview mit der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier.
Harsche Kritik übte Söder in dem Interview am Ergebnis des EU-Gipfels, wo man sich nicht zu einem Exportstopp für in Europa produzierten Corona-Impfstoff durchringen konnte. "Die EU sendet leider ein falsches Signal", sagte Söder. "Es ist den Menschen schwer zu vermitteln, dass wir in Europa echte Probleme beim Impffortschritt haben, aber bei den Impfstoffen weltweit am exportfreudigsten sind. Dadurch fehlen uns dringend nötige Kapazitäten für den eigenen Kontinent. Es wäre ehrlicher und besser, jetzt ein Zeichen zu setzen – und zwar durch einen Exportstopp", sagte Söder. Kontrollen seien "nur ein erster Schritt, das wird nicht reichen".
Zugleich mahnte er erneut, dringend die Zulassungsverfahren für neue, weitere Impfstoffe zu beschleunigen und auch einzukaufen: "Es sollte zum Beispiel so schnell wie möglich über die Zulassung von "Sputnik V" entschieden werden. Und wir sollten aus den schlechten Erfahrungen bei der ersten Bestellung gelernt haben. Deshalb sollte die EU diesmal zügig alle nötigen Verträge abschließen, um so viel Impfstoff wie möglich zu bekommen." Corona werde nur durch Impfen besiegt, so Söder.