Rosenheim
Corona-Lagebericht: Infektionszahlen in Stadt und Landkreis steigen

20.11.2020 | Stand 20.09.2023, 6:54 Uhr

In den letzten Tagen ist der Inzidenzwert in der Stadt und dem Landkreis Rosenheim wieder leicht angestiegen. −Foto: Landratsamt Rosenheim

Einen Lagebericht über die aktuelle Corona-Situation in der Stadt und dem Landkreis Rosenheim hat am Freitag das Landratsamt Rosenheim veröffentlicht.

In einer Pressemitteilung hat das Landratsamt Rosenheim sich zu der aktuellen Lage in Hinblick auf die Erkrankungen mit dem Coronavirus in Stadt und Landkreis Rosenheim geäußert. Die Daten beruhen demnach auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 19. November um 24 Uhr. Aufgrund von Aktualisierungen könne es allerdings zu Veränderungen kommen.

Wie das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim zitiert wird, hatte am 6. November die Stadt und am 9. November auch der Landkreis Rosenheim die Schwelle von 300 in der 7-Tages-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen) überschritten. Dies stellte bislang den Höhepunkt des Fallaufkommens dar, heißt es weiter.

Inzidenzwerte steigen wieder leicht an

Nach diesem Scheitelpunkt seien die Werte der 7-Tages-Inzidenz in Stadt und Landkreis rückläufig gewesen, würden aber seit dem 18. November in der Stadt bzw. seit dem 16. November auch im Landkreis wieder leicht ansteigen und befänden sich derzeit auf hohem Niveau (aktuell Stadt 214,0 und Landkreis 246,8). Täglich würden dem Gesundheitsamt Rosenheim zwischen 160 und 200 neue Fälle gemeldet werden. Bislang hätten also die Beschränkungsmaßnahmen der Staatsregierung mit dem Teil-Lockdown in der Region Rosenheim das Infektionsgeschehen nicht wie erhofft abbremsen können.

Infektionsübertragungen ereignen sich laut Angaben des Rosenheimer Landratsamtes überwiegend im privaten Umfeld, Schulen, Einrichtungen wie Kliniken, Pflege- und Behindertenheimen sowie Asylbewerberunterkünften. Es komme aber auch vereinzelt zu Superspreading-Ereignissen zum Beispiel durch private Feiern.

Unterstützung durch Bundeswehr und Polizei

Es falle zudem schwerer, die Quelle einer Ansteckung zu ermitteln und die Infektionsketten nachzuverfolgen. Dem Gesundheitsamt Rosenheim gelinge es laut Pressemitteilung allerdings die Fälle weiterhin tagesaktuell telefonisch und schriftlich über ihre Infektion zu informieren und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen anzuordnen. Gleiches gelte für enge Kontaktpersonen. Dies sei insbesondere der Unterstützung des Gesundheitsamtes durch Soldaten der Bundeswehr und Polizeibeamte zu verdanken.

"Der jetzt aktuell wieder aufgetretene Anstieg der Fallzahlen ist sehr kritisch. Insbesondere die Zunahme der Ausbrüche in den medizinischen Einrichtungen bereitet uns Sorgen", mahnt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim in der Pressemitteilung. "Es steht zu befürchten, dass durch die Ausbruchsgeschehen zunehmend betagte Personen sowie Patienten oder Bewohner mit Grunderkrankungen und geschwächtem Immunsystem erkranken mit der Folge schwerer Krankheitsverläufe und von Todesfällen. Erste Hinweise darauf sind die gestiegenen Behandlungszahlen auf den Normalstationen aber gerade auch auf den Intensivstationen in den Kliniken der Region. Das Gesundheitsamt stemmt sich mit allen Unterstützungskräften weiterhin gegen diese zweite Welle. Wir müssen zwingend eine Überlastung der Krankenhäuser in unserer Region vermeiden. Das gelingt aber nur, wenn sich alle Bürger streng an die Hygieneregeln halten! "

Die Fallzahlenentwicklung in Rosenheim

Laut den Angaben des Landratsamtes Rosenheim wurden seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 12. November dem Gesundheitsamt 781 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher seien insgesamt 7146 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 5627, Stadt: 1519). Mittlerweile wurde bei mindestens 3840 Personen eine Genesung dokumentiert, 244 Personen sind bis zu diesem Zeitpunkt an und mit der Erkrankung gestorben (Landkreis: 221, Stadt: 23), davon waren sieben Personen unter 60 Jahren, heißt es weiter. 158 Verstorbene seien über 80 Jahre alt gewesen. 63 COVID-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt, hiervon befinden sich neun Patienten auf einer Intensivstation, informiert das Rosenheimer Landratsamt. Die 7-Tages-Inzidenz liege mit Stand 20. November, 24 Uhr für die Stadt Rosenheim bei 214, für den Landkreis Rosenheim bei 246,81.

Bei der Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche z.B. in Pflegeeinrichtung zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden, gibt das Landradamt bekannt. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen würden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, so dass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen.

Weitere Berichte zur Situation in Bayern und Deutschland finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Robert Koch-Instituts.

− pnp