Erstmals seit Monaten ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Berchtesgadener Land einstellig: Bei 8,5 lag sie laut Landratsamt am Mittwoch (Stand 0 Uhr) nach Werten zwischen 12 und 14 in den vergangenen Tagen. Das Gesundheitsamt meldete zwei neue Covid-19-Fälle.
Seit März 2020 registrierten die Behörden im Berchtesgadener Land 6001 Fälle. Das Robert-Koch-Institut gab als Gesamtzahl am Mittwoch 6002 an. Diese Zahl war laut Landratsamt nicht korrekt. Das Gesundheitsamt habe um Korrektur gebeten.
Als genesen gelten im Landkreis 5883 Personen, aktuell gibt es 16 aktive Fälle, davon drei in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Gemeinschaftsunterkünften, Kindergärten und Schulen. In den vergangenen sieben Tagen gab es insgesamt neun neue Fälle. In Quarantäne sind 48 Kontaktpersonen. Im Krankenhaus wird ein Covid-19-Patient behandelt, aber nicht intensivmedizinisch.
Sonderimpfaktion mit Astrazeneca
Das Landratsamt weist nochmals auf die laufende Aktion mit dem Impfstoff von Astrazeneca hin, zu der alle interessierten Landkreisbürgerinnen und -bürger sowie Personen mit einer beruflichen Tätigkeit im Landkreis ab 18 Jahren eingeladen sind. Termine gibt es ausschließlich unter ✆08654/58839-40, erreichbar von 8.30 bis 17 Uhr. Geimpft wird ab Samstag, 26. Juni. Dr. Joachim Leßke, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums Berchtesgadener Land, beantwortet hierzu einige häufige Fragen:
Wie wirksam ist Astrazeneca?
Dr. Leßke: Der Impfstoff zeigt Studienergebnissen zufolge auch bei der neuen Delta-Variante eine gute Wirksamkeit bei der Verhinderung von schweren Erkrankungen sowie von Krankenhauseinweisungen von 92 Prozent. Dies ist auch einer Mitteilung der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England zu entnehmen.
Wann beginnt die Schutzwirkung?
Dr. Leßke: Die volle Schutzwirkung tritt nach der zweiten Impfung auf, weshalb sich das Landratsamt entschlossen hat, einen verkürzten Abstand zur Zweitimpfung von neun Wochen anzubieten. Somit ist ein guter Impfschutz vor dem Herbst möglich.
Für wen ist eine Impfung mit Astrazeneca geeignet?
Dr. Leßke: Die Impfung ist bei entsprechender Aufklärung, individueller Risikoanalyse und Akzeptanz auch für unter 60-Jährige jederzeit möglich.
Welche Vorteile hat die Sonderimpfaktion?
Dr. Leßke: Der Vorteil liegt vor allem in der raschen Terminvergabe. Aufgrund der begrenzten Liefermengen kann eine zeitnahe Terminvergabe mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech, Moderna, Anm. der Red.) nicht garantiert werden.
− red
