Weite Teile Südostbayerns gelten als Corona-Hotspot. Auch der Landkreis Traunstein ist schwer von der erneuten Infektionswelle getroffen. Das bekommen die Krankenhäuser deutlich zu spüren. Ein Tag am Klinikum in Trostberg.
Die unerwartete Ruhe fällt auf beim Betreten der Intensivstation. Und dass es wider Erwarten nicht nach Krankenhaus riecht. Auf der rechten Seite des langen Flures geben Glasfenster den Blick frei in die Zimmer. In den ersten beiden liegen je zwei an Covid-19 Erkrankte. Drei von ihnen sind im Koma, werden mit einer Sonde ernährt und mit einem Schlauch beatmet. Alle drei bis vier Stunden brauchen sie eine spezielle Pflege im Gesicht. Stationsleiterin Lisa Müller erklärt: "Weil sie im Koma nicht blinzeln oder husten können, müssen wir ihre Augen feucht halten und den Schleim aus dem Mund absaugen." Regelmäßig werden sie auch umgelagert von Bauch- auf Rücklage.
Drei Klinikmitarbeiter sind in einem Zimmer. Jeder Besuch in einem der Covid-Zimmer bedeutet für sie einen enormen Zeitaufwand, schon alleine wegen der Schutzkleidung und Desinfektion. "Deswegen wird es ja knapp mit dem Personal, weil die Covid-Betreuung mehr Aufwand verursacht", gibt Müller Einblick.