Kinder sollten nicht die Impfmängel bei den Erwachsenen kompensieren müssen, sagt Prof. Matthias Keller, Chefarzt der Kinderklinik Dritter Orden Passau, im Interview mit der PNP. Die Entscheidung der Stiko zu Corona-Impfungen bei Kindern trägt er aber mit.
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Die grundsätzliche Frage ist laut Prof. Keller immer die Risiko-Nutzen-Abwägung: "Wir haben jetzt die ersten Daten und Erfahrungen aus den USA mit bis 5 Millionen Impfungen, die zeigen, dass der Impfstoff sicher ist und bei den Kindern wenig Nebenwirkungen auftreten." Andererseits verlaufe Corona bei gesunden Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren sehr milde. Nach einer aktuellen Untersuchung zufolge sei bisher bundesweit kein einziges gesundes Kind zwischen fünf und zwölf Jahren an Corona verstorben. "Bei chronisch kranken Kindern können wir schwere Verläufe sehen, aber immer noch geringer als im Vergleich zu anderen Erkrankungen."
Das ist laut Prof. Keller die große Herausforderung, vor der die Stiko steht: Dadurch, dass die Kinder so selten krank werden, müsse gut abgewogen werden, ob die Impfung auch sicher ist. "Das heißt, wir müssen bei der Frage der Impfung unterscheiden zwischen dem individuellen Gesundheitsschutz, Sicherung der sozialen Teilhabe, Gesundheitsschutz für Angehörige und dem Beitrag zur Pandemiebekämpfung."
