Einreiseverbot
Corona: Australien droht Einreisenden aus Indien mit Haft

01.05.2021 | Stand 21.09.2023, 4:03 Uhr

Ein Gesundheitsarbeiter in PSA zeigt Corona-Testkits von positiven Personen nach dem Testen von Wahlbeamten und Wahlhelfern. Indien hat am Samstag mit 401.993 neuen Fällen einen weiteren globalen Tagesrekord aufgestellt −Foto: dpa

Wegen der in Indien grassierenden Coronavirus-Mutante hat Australien sein Einreiseverbot weiter verschärft. Es drohen lange Haftstrafen.

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Ab Montag müssten alle Einreisende, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten hätten, neben Geldstrafen auch mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren rechnen, teilte die australische Regierung am Samstag mit. Davon betroffen sind tausende Australier, darunter professionelle Cricket-Spieler.



Angesichts der derzeitigen Corona-Krise in Indien hatte Canberra am Dienstag bereits alle Direktflüge aus Indien vorerst bis zum 15. Mai verboten, daraufhin nutzen Rückkehrer Umsteigeverbindungen. Mit der Verschärfung sollen nun alle Schlupflöcher geschlossen werden. Gesundheitsminister Greg Hunt verteidigte die Entscheidung. Sie sei notwendig, um das australische "Gesundheits- und Quarantänesystem" zu schützen.

Kritik von Human Rights Watch am australischen Vorgehen

Human Rights Watch kritisierte scharf die Entscheidung, Menschen für Verstöße gegen das Reiseverbot zu kriminalisieren. "Die Regierung sollte nach Wegen suchen, aus Indien zurückkehrende Australier sicher unter Quarantäne zu stellen, anstatt ihre Bemühungen auf Gefängnisstrafen und harte Bestrafungen zu konzentrieren", sagte die für Australien zuständige Vertreterin der internationalen Menschenrechtsorganisation, Elaine Pearson. Regierungschef Scott Morrison hatte zuvor Forderungen abgelehnt, die in Indien gestrandeten Australier per Charterflügen zurückzubringen.

Australien hatte bereits im März 2020 seine Grenze für Ausländer weitgehend geschlossen. Diejenigen, die reisen dürfen, müssen bei ihrer Rückkehr 14 Tage in Quarantäne-Hotels verbringen. Seit Beginn der Pandemie hat der Kontinent mit seinen 25 Millionen Einwohnern weniger als 30.000 Infektions- sowie 910 Todesfälle verzeichnet.

− dpa